Costa Rica bedeutet Abenteuer pur, besonders für Familien! In dem kleinen Land in Mittelamerika reihen sich dichte Urwälder an aktive Vulkane und spektakuläre Küstenlandschaften. Mit etwas Glück geht es auf einer Wanderung an wilden Tieren, wie Brüllaffen oder Tukanen vorbei. Außerhalb des Dschungels fasziniert die Kultur und Mentalität Costa Ricas in Städten wie San José oder Cartago. Die Einheimischen heißen Familien mit Kindern vom ersten Moment an willkommen!

Warum sich ein Costa Rica Urlaub mit Kindern lohnt, was es bei den Reisevorbereitungen zu beachten gibt und welche Route auf einer 10-tägigen Reise besonders empfehlenswert ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag!

Warum sich eine Rundreise durch Costa Rica besonders für Familien lohnt!

Mittelamerika mit Kindern – geht das? In Costa Rica auf jeden Fall! Das Land zwischen Panama und Nicaragua ist perfekt für einen Abenteuerurlaub mit der Familie: In erster Linie liegt das an den Costa Ricanern, die ein sehr familienfreundliches Volk sind. Kinder werden in Restaurants und Hotels in Costa Rica genauso gerne gesehen, wie auf öffentlichen Veranstaltung und Touren! Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Gründe, die Costa Rica zum idealen Familienreiseland machen:

1. Natur pur!

Besonders in den Nationalparks bietet Costa Rica eine unglaublich reiche Artenvielfalt. Auf einer Wanderung durch den Dschungel haben Kinder die Möglichkeit, exotischen und teilweise seltenen Tieren zu begegnen. Vielerorts können beispielsweise Faultiere, Affen, Schildkröten, Tukane, Kolibris und an der Küste sogar Wale und Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden! Das sorgt nicht nur bei Klein und Groß für Gänsehaut, sondern bietet Kindern einmalige Erfahrungen, die ein besseres Naturbewusstsein fördern!

2. Abenteuer für jedes Alter!

Costa Rica hat für jede Altersklasse das passende Abenteuer! Selbst für Familien mit kleinen Kindern werden leichte Wanderungen und Spaziergänge durch den Dschungel angeboten – perfekt für kleine Entdecker, die sich auf der Suche nach Pflanzen und Tieren mehrere Stunden begeistern lassen. Für ältere Kinder sorgen kurze Zip-Lining und Canopy-Touren für jede Menge Spaß und beim Familienausflug zum Kajaken oder Rafting kommen alle auf ihre Kosten! Hier gilt: Gemeinsam erleben! Das schweißt zusammen und sorgt für besondere Erinnerungen!

3. Nachhaltigkeit steht an erster Stelle!

Noch nie war es so wichtig, wie jetzt, Kindern einen nachhaltigen Lebensstil näher zu bringen. In Costa Rica stehen Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit besonders im Tourismusbereich an erster Stelle! Dadurch kommen Kinder auf einer Rundreise durch das mittelamerikanische Land nicht nur der wilden Natur ganz nah, sondern erleben zudem, wie diese unglaubliche Landschaft durch verantwortungsvolles Handeln erhalten bleibt!

4. Sicheres Reisen!

Die Infrastruktur des Landes ist mittlerweile super ausgebaut, sodass es nicht nur einfach ist von A nach B zu kommen, sondern zudem überall fließendes Wasser und Elektrizität zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für die medizinische Versorgung: Krankenhäuser und Arztpraxen sind gut erreichbar und top ausgestattet! Hinzu kommt, dass die meisten Costa Ricaner sehr gebildet sind und auch an den entlegensten Orten des Landes Englisch sprechen können.

Anreise und Wissenswertes zu Costa Rica

1. Anreise

Seit Kurzem werden von Lufthansa zwei Direktflüge pro Woche von Frankfurt nach San José angeboten. Eine Flugverbindung mit mindestens einer Zwischenlandung ist allerdings rund 25% günstiger. Die Fluggesellschaft Edelweiss bedient die Strecke beispielsweise regelmäßig von Zürich aus. Die Stadt in der Schweiz ist von Deutschland aus einfach mit dem Flugzeug, Zug oder Auto zu erreichen.

Die durchschnittliche Flugzeit beträgt etwa 12 Stunden. Das bedeutet: Während eines Nachtfluges haben Kinder die Möglichkeit zu schlafen, um ausgeruht im Abenteuer anzukommen.

2. Klima, Reisezeit & Dauer

Eine Reise nach Costa Rica lohnt sich das ganze Jahr! Das Klima ist tropisch, was bedeutet, dass es nur zwei Jahreszeiten gibt: Die Trockenzeit von Dezember bis April und die Regenzeit zwischen Mai und November. Regenzeit heißt allerdings nicht monatelange Niederschläge, im Gegenteil: Es regnet zwar häufiger, allerdings nur kurz!

Dafür werdet ihr in der Regenzeit nicht nur mit Nebensaisonpreisen, sondern mit einer üppigen Vegetation und tausend verschiedenen Grüntönen belohnt! Außerdem stehen die Chancen für Walbeobachtungen von Juli bis November besonders gut.

Für eine Rundreise in Costa Rica lohnt es sich ausreichend Zeit einzuplanen. Bei einer Reisedauer von mindestens zehn Tagen haben insbesondere eure Kinder genug Zeit den Jetlag zu verarbeiten und richtig im Land anzukommen.

3. Regionen und Landschaft

Obwohl das Land nur zwei Jahreszeiten hat, erwartet es seine Besucher in Sachen Landschaft mit viel Abwechslung! Costa Rica hat insgesamt 12 verschiedene Vegetationszonen und ist damit eines der artenreichsten Länder der Welt. Neben einsamen, kilometerlangen Stränden entlang der Karibik- und Pazifikküste sowie dem unberührten Regenwald, trägt das zentrale Hochland mit Gipfeln von über 3.000 Metern zu dieser einmaligen Vielfalt bei.

4. Währung und Sprache

Die offizielle Staatssprache Costa Ricas ist Spanisch. Allerdings wird Englisch von fast allen Einheimischen gut verstanden und gesprochen. Bezahlt wird mit Costa-Rica-Colónes (CRC). 1,65 Euro sind rund 1.000 CRC wert. Allerdings werden Zahlung in US-Dollar in vielen Restaurants und Läden akzeptiert.

5. Essen

Die costa-ricanische Küche basiert auf vier Hauptzutaten, die sich in fast allen Gerichten finden: Reis, Bohnen, Fleisch (meist Rindfleisch) und Brot. Das wird in allen möglichen Variationen zum Frühstück, Mittag- und Abendessen serviert. Außerdem steht guter Kaffee bei den Einheimischen ganz weit oben auf der kulinarischen Hitliste!

6. Medizinische Informationen

Für Costa Rica werden derzeit die in Deutschland üblichen Standardimpfungen empfohlen. Obwohl ein Großteil des Landes frei von Malaria ist, sollten in den Regionen Heredia, Alajuela und Limón wirksame Mückenschutzmittel und ein Moskitonetz zur Vorbeugung verwendet werden, vorbeugende Medikamente oder eine Impfung sind allerdings nicht nötig!

Tipp: Selbst wenn die Mücken im Rest des Landes kein Malariarisiko tragen, sind sie trotzdem lästig. Mückenschutz ist daher besonders bei kleineren Kindern ein Muss! Die meisten Unterkünfte sind mit Moskitonetzen ausgestattet.

Zehn Tage Costa Rica mit Kindern

Route: San José – Monteverde Cloud Forest – Arenal Volcano National Park – Tenorio Volcano National Park – Nationalpark Tortuguero – Cahuita Nationalpark – Selva Bananito Lodge – San José

Tag 1: San José

Nach der Ankunft in San José lohnt es sich die Stadt bei einem gemütlichen Spaziergang zu erkunden. Dabei gehört der tägliche Markt im Mercado Central genauso auf die Liste, wie das Insektenmuseum und ein Besuch im interaktiven Kindermuseum Museo de los Ninos.

Tag 2: Monteverde Cloud Forest

Nördlich der Hauptstadt liegt der Monteverde Cloud Forest, wo eine Wanderung durch den Regenwald auf dem Programm steht. Je nach Alter der Kinder, stehen mehrere Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Auswahl. Woran euer Weg allerdings auf jeden Fall vorbeiführen sollte, ist mindestens eine der vielen Hängebrücken: Mehrere Hundert Meter über dem Boden durch den Dschungel zu spazieren begeistert nicht nur Kinder!

Unterkunft im Monteverde Cloud Forest
Chira Glamping Monteverde*: In den Familienzelten von Chira Glamping ist Abenteuer Programm! Neben gemütlichen Betten und einer kleinen Küche sind die Unterkünfte zudem mit einem eigenen Outdoorspielbereich ausgestattet.

Tag 3: Arenal Volcano Nationalpark

Der dritte Tag wartet mit einer Entdeckungstour durch den Arenal Volcano Nationalpark. Besonders genial ist die Wanderung zum La Fortuna Wasserfall. Auf der kurzen Wanderung werden rund 500 Stufen zurückgelegt, die sich allerdings lohnen! Unbedingt Badesachen einplanen, am Ende des Wasserfalls darf geplanscht werden. Noch mehr Spaß im Wasser wartet in den vulkanischen Thermalbädern des Eco Termales.

Für Abwechslung sorgt ein Hängebrücken-Trail, der Besucher über insgesamt 16 Hängebrücken durch die Baumwipfel führt. Zum Nationalpark gehört zudem ein Stausee, auf dem ihr euch eine Kajaktour nicht entgehen lassen solltet.

Unterkunft am Arenal Volcano Nationalpark
Casa Torre Eco-Lodge*: Die Eco Lodge liegt mitten in der Natur, sodass Faultiere, Tukane und andere wilde Tiere direkt von der Zimmerterrasse beobachtet werden können. Die Zimmer sind einfach, allerdings supersauber.

Tag 4: Tenorio Volcano Nationapark

Am nächsten Tag geht es weiter in den Tenorio Volcano Nationalpark. Hier wartet eine einfache, aber spannende Wanderung an den Ursprung des Río Celeste, mit seiner leuchtenden türkisblauen Farbe.

Der Weg zur Quelle führt nicht nur an einem beeindruckenden Wasserfall, sondern an einigen Rauchwolken vorbei, die aus dem vulkanischen Flusswasser aufsteigen. Ein genialer Anblick! Unbedingt an feste Schuhe denken, insbesondere in der Regenzeit ist der Pfad teilweise sehr matschig.

Unterkunft am Tenorio Volcano Nationalpark
Heliconias Rainforest Lodge*: In der Rainforest Lodge ist der Name Programm. Direkt von den gemütlichen Bungalows geht es in den Regenwald, wo ihr euch die Wege mit Affen, Tukanen und Faultieren teilt!

Tag 5 & 6: Nationalpark Tortuguero

An der Karibikküste Costa Ricas warten im Nationalpark Tortuguero mehrere einsame Sandstrände, die von Meeresschildkröten als Brutstätten verwendet werden. Zwischen September und Dezember heißt es: früh aufstehen, um die Babyschildkröten auf ihrem Weg vom Strand ins Meer zu beobachten! Zudem lohnt sich eine Bootstour durch den Park, auf der ihre vielen weiteren Wildtieren begegnet.

Unterkunft am Nationalpark Tortuguero
Hotel Tortuguero Beachfront*: Das kleine Hotel mit geräumigen Familienzimmern liegt direkt am Strand und nur 700 Meter vor den Toren des Trotuguero Nationalparks!

Tag 7: Cahuita Nationalpark

An der Küste entlang geht es in den südlich gelegenen Cahuita Nationalpark. Den von Einheimischen betreuten Park entdeckt ihr am besten mit einer geführten Tour. Die erfahrenen Guides kennen nicht nur die schönsten Orte im Regenwald, wo man fast immer Faultiere zu Gesicht bekommt, sondern zudem einsame Schnorchelspots im Meer – die Unterwasserwelt mit ihrem bunten Fischbestand ist der Wahnsinn!

Unterkunft am Cahuita Nationalpark
La Shamana Ecolodge*: Der modern eingerichtete Bungalow bietet viel Platz für Familien. Die Lage direkt im Urwald ist jedoch das eigentliche Highlight!

Tag 8 & 9: Selva Bananito Lodge

Der nächste Stopp liegt mitten im Nirgendwo im Landesinneren: die Selva Bananito Lodge! In dieser Unterkunft wird bis ins Detail nachhaltig gedacht – nicht umsonst gehört zur Lodge ein 850 Hektar großes Naturschutzgebiet. Eine Wanderung durch den Regenwald, um die mehr als 300 Vogelarten zu beobachten, gehört hier genauso auf den Plan wie ein mehrstündiger Ausritt mit den hauseigenen Pferden. Dafür werden verschiedene Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden angeboten.

Der absolute Höhepunkt ist allerdings eine Nacht in einer riesigen Hängematte im Dschungel! Die Mischung aus den nächtlichen Urwaldgeräuschen und dem klaren Sternenhimmel ist Abenteuer pur!

Tag 10: San José | Abreise

Am letzten Tag steht die Fahrt zurück in die Hauptstadt an. Falls ihr vor dem Heimflug noch Zeit habt, lohnt sich ein Abstecher in die Cafeoteca, wo nicht nur der beste Flat White der Stadt serviert wird, sondern zudem leckere Tapas!

Extra: Costa Rica Rundreise auf 2-3 Wochen verlängern

Tag10: Los Quetzales Nationalpark

Der Nebelwald im Los Quetzales Nationalpark südlich von San José ist unbekannter als der Cloud Forest in Monteverde, das bedeutet: weniger Leute und mehr Wildnis! Besonders cool für kleine und große Abenteurer sind die Ziplines, die sich durch den Regenwald spannen.

Etwas gemütlicher geht es beim Wandern, Bird Watching oder während eines Bades in den heißen Quellen zu.

Unterkunft am Los Quetzales Nationalpark
Hotel Savegre*: Das abgelegene urige Hotel ist mit seinem großen Garten ideal für Familien mit kleinen Kindern. Mit etwas Glück können seltene Vögel direkt von der Terrasse aus beobachtet werden.

Tag 11: Marino Ballena Nationalpark

An der Pazifikküste stehen im Marino Ballena Nationalpark die Chancen gut, Wale aus nächster Nähe zu beobachten. Die erfahren Guides von Dolphin Tours wissen genau wohin sie ihre Boote steuern müssen, um Walen und Delfinen zu begegnen – Gänsehautmomente vorprogrammiert!

Tag 12 bis 16: Osa-Halbinsel

Die nächsten Tage werden im wildesten und abgelegensten Teil Costa Ricas verbracht. Die Osa-Halbinsel begeistert Kinder besonders vom Wasser aus. Während einer Bootstour über den Fluss Sierpe in die Drake Bay sind Begegnungen mit Faultieren, Affen, Vögeln und sogar Walen und Krokodilen fast garantiert!

Zudem lohnt sich ein Trip auf die kleine Isla del Caño. Die Kleinsten werden von der Überfahrt auf der man Wale und Delfine beobachten kann begeistert sein, während die Größeren beim Tauchen oder Schnorcheln mit seltenen Fischen und Meeresschildkröten ins Staunen kommen!

Abenteuer pur wartet im Corcovado Nationalpark: Schon die Anreise, die nur mit Boot, Flugzeug oder zu Fuß möglich ist, sorgt für Nervenkitzel! An der Sirena Rangerstation starten mehrere Wanderungen, die euch durch den artenreichen Urwald führen. Dabei wandert ihr auf den Spuren von Jaguaren, Pumas, Affenbären und den seltenen Tapiren!

Unterkünfte auf der Osa-Halbinsel
Osa Lodge*: Die gemütlichen Zimmer der Lodge sind der perfekte Ort, um nach einem abenteuerlichen Tag zu entspannen. Oder ihre beobachtet Kolibris und Affen vom Pool aus!

Sirena Rangerstation: Wer den Corcovado Nationalpark mehrere Tage lang erkunden möchte, kann in den einfachen Zimmern der Sirena Rangerstation mitten im Dschungel übernachten.

Luna Lodge*: In den Bungalows der Lodge schlaft ihr zum Gebrüll der Affen ein und werdet morgens von den Vögeln geweckt. Zudem lohnt sich die angebotene Kajaktour, auf der ihr Affen und Krokodile zu Gesicht bekommt.

Tag 17 & 18: Nationalpark Manuel Antonio & San José

Nächster Halt ist der kleine Nationalpark Manuel Antonio, der aus zwei Buchten und insgesamt zwölf kleinen Inseln besteht. Besonders cool: eine Rundwanderung durch den Urwald und über die einsamen Sandstrände.

Am nächsten Tag geht es wieder nach San José und zurück nach Hause.

Costa Rica: Familienabenteuer pur!

Reisen bildet – das gilt für uns Erwachsene, aber noch mehr für Kinder! Dank der vorbildlichen Infrastruktur, den hohen medizinischen Standards und einer kinderfreundlichen Mentalität geht das auch in Mittelamerika.

Costa Rica sorgt mit seinen unberührten Urwäldern und seinem einmaligen Artenreichtum nicht nur für faszinierende Reisemomente, sondern für Erfahrung, die das Bewusstsein erweitern und das Leben jahrelang bereichern!

Über den Autor

Sebastian Canaves hat den Abenteuer-Reiseblog Off The Path ins Leben gerufen, ist absoluter Costa Rica Fan und war hier schon mehrfach unterwegs! Dabei beobachtet er bunte Fische beim Schnorcheln, sah Buckelwalen beim Springen zu, galoppierte über ehemalige Bananenplantagen und paddelte zu einer Unterkunft mitten im Dschungel, die nur mit einem Raft erreichbar ist. All seine Abenteuer kannst du auch auf Instagram oder YouTube verfolgen!

Ich hätte mir als Kind gewünscht, nicht jeden Tag zur Schule gehen zu müssen, selbst zu entscheiden, was, wann und wie lange ich heute lernen möchte, ohne Druck und Bewertung von anderen. All das ist beim sogenannten Freilernen möglich. In Deutschland ist dies, im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern, allerdings nicht erlaubt. Dabei ist die Alternative zum Schulsystem kein schlechter Grundgedanke. Warum? Das möchte ich dir in meinem Artikel erläutern.

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Schulpflicht mit strengen Regeln, für manche Eltern keine Alternative

In Deutschland herrscht seit 1919 Schulpflicht. Für die meisten Eltern ist es gar keine Frage, dass ihre Kinder die Schule besuchen. Nicht aber für Eltern, die das sogenannte Freilernen bevorzugen. Dies kann ganz unterschiedliche Gründe haben: Die Kinder verweigern sich vehement der Schule, fühlen sich dort nicht wohl, die Eltern sind viel auf Reisen und lieben die Freiheit. Wie erleben viele Eltern und Kinder das derzeitige Schulsystem in Deutschland überhaupt? Aus vielen Blickwinkeln betrachtet ist dieses lediglich voller Regeln und Pflichten mit strikten Stundenplänen, kurzen Pausen, Lernen unter Druck und Zwang, kaum vorbereitend auf das spätere reale Leben und mit wenig Zeit für Familie und Hobbys. Die Kritik am jetzigen Schulsystem nimmt zu, Forderungen nach Veränderung werden lauter.

Vorteile des Freilernens

Trotz der Schulpflicht gibt es auch in Deutschland rund tausend freilernende Kinder. Deren Eltern müssen sich aber immer wieder mit den verärgerten Behörden auseinandersetzen und ihre Entscheidung rechtfertigen. Warum es den Eltern dieser Kampf dennoch wert ist, zeige ich dir in meinen 5 Gründen für das Freilernen:

  1. Selbstbestimmtes Lernen: Das Kind hat auch in jungen Jahren schon ein gewisses Selbstbestimmungsrecht. Es darf selbst entscheiden, was, wie und wo es heute lernen möchte und kann sich immer ein Thema heraussuchen, was es gerade wirklich interessiert – so bleibt das Erlernte auch langfristig im Kopf. Die Möglichkeiten für selbstbestimmtes Lernen sind dabei sehr vielfältig: Ob in der Natur, beim Museumsbesuch, beim alltäglichen Einkauf oder mit Freunden. Die mediale Unterstützung mit abwechslungsreichen Lernangeboten wie auf gut-erklaert.de, bietet zu unterschiedlichsten Fächern und Gebieten eine hervorragende Möglichkeit, auch komplexe Themen auf eigene Faust zu erkunden. Die Kinder lernen von ganz alleine und der natürliche Wissensdurst bleibt erhalten.
  2. Lernen ohne Druck und Zwang: Lernen ohne ständigen Leistungsdruck und Konkurrenzkampf ist für viele Kinder eine enorme Erleichterung. Schließlich spielt es zunächst keine Rolle, wie gut Gleichaltrige mit einem bestimmten Thema umgehen können – was zählt, ist nur die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung. Oftmals kann gerade aus dieser Denkweise heraus eine weit größere Selbstmotivation entstehen, als sie das allgemeine Schulsystem vermittelt.
  3. Bedürfnisorientiertes Lernen: Viele Kinder kommen morgens kaum aus dem Bett und sind in den ersten Stunden in der Schule wenig aufnahmebereit. Für unbeschulte Kinder ist das hingegen kein Problem: Hier können die Eltern ganz individuell auf die Persönlichkeit ihrer Kinder eingehen. „Unterrichtsbeginn“ ist dabei eben erst zu jener Uhrzeit, zu der euer Kind auch tatsächlich lernbereit und fokussiert ist. Gleichzeitig lernt das Kind auch frühzeitig Eigenverantwortung und Selbstdisziplin kennen.
  4. Eigenen Lebensweg finden: Einen vorgegebenen Lebensweg gibt es für Freilerner nicht. Sie haben die Möglichkeit, sich in Ruhe zu entwickeln, ihre Interessen und Wünsche kennenzulernen und ihr Leben so zu gestalten, wie sie es sich vorstellen. Grenzen und Einschränkungen, in welcher Form auch immer, gibt es wenige. Wenn sich euer Kind beispielsweise für Kunst interessiert, dann kann es ganz nach eigenen Bedürfnissen einen Weg finden, um damit später seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.
  5. Freiheit: Das Leben von freilernenden Kindern und deren Eltern ist voller Freiheiten. Sie können selbst über sich, ihre Zeit und ihren Lebensstil bestimmen. Natürlich muss das Grundeinkommen gesichert sein, doch die eigenen Maßstäbe und deren Umsetzung werden selbst entschieden. So gibt es natürlich auch deutlich mehr Möglichkeiten, Zeit mit der Familie zu verbringen – Zeit für zwischenmenschliche Beziehungen mit euren Liebsten ohne Hektik.

Legale Alternativen für die selbstbestimmte Bildung in Deutschland

Dir gefällt der Grundgedanke des Homeschooling? Du möchtest, dass deine Kinder auch in den Genuss kommen? Dann musst du entweder in ein Land ziehen, in dem das Freilernen erlaubt ist oder dich mit einem Kompromiss zufrieden geben: Denn auch in Deutschland gibt es einige Schulformen, die das Freilernen in unterschiedlichen Graden ermöglichen. Einige freie Schulen bieten zum Beispiel die Möglichkeit des zwanglosen Lernens mit vielen Freiräumen, wenig vorgegebenen Lerninhalten und ohne Leistungsbewertungen. Diese Schulform ist in Deutschland gestattet – freie Schulen dürfen allerdings keine staatlichen Abschlüsse vergeben und es müssen externe Prüfer in die Schulen berufen werden.

Eine weitere Alternative sind Schulen der Montessori- und Waldorfpädagogik. Hier wird ein Lernen ohne Leistungsdruck und Zwang in einem vorgegebenen Rahmen ebenfalls gestattet. Die Schüler können die vorgegebenen Lerninhalte deutlich freier bearbeiten und in den kleineren Klassenstufen gibt es noch keine Leistungsbewertungen.

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