In den vergangenen 10 Jahren unseres Reisens hatten wir sehr viele “besondere” Momente und doch waren einige davon noch eindrucksvoller und einprägsamer als andere. Einer der atemberaubendsten Plätze, an denen wir je waren, ist die Spirit Bay auf der Nordinsel Neuseelands. Wir waren damals noch ganz am Anfang unseres Neuseeland Abenteuers und haben erst im Nachhinein verstanden, an was für einem mystischen und energievollen Ort wir uns dort befanden.

Manche Momente im Leben bleiben ein Leben lang

Auf unserer ersten großen Reise ging es nach Aufenthalten in Thailand und Australien für 2 Monate nach Neuseeland. Wir mieteten uns einen kleinen Camper und fuhren quer über die Nord- und Südinsel. Es war eine traumhafte Zeit, an die wir uns noch heute gerne zurückerinnern. Immer wieder kommt der Wunsch auf, noch einmal nach Neuseeland zu reisen, diesmal vielleicht sogar nur die Südinsel zu erkunden, noch langsamer und intensiver. Noch einmal dieses wilde und schöne Land zu fühlen und auch unseren Sohn dieses spezielle Gefühl von Naturverbundenheit erleben zu lassen, dass wir in dem Maße nur in Neuseeland gespürt haben – was sicherlich auch an der schwachen Besiedelung liegt.

Zweifelsohne hatten wir in diesem wunderbaren Land die meisten schönen Naturerlebnisse unserer Reisen. Eines hat sich dabei ganz intensiv in mein Gedächtnis gebrannt und davon möchten wir gerne erzählen:

Die Spirits Bay – fast am nördlichsten Punkt Neuseelands liegt eine traumhafte Bucht

Wir waren erst ein paar Tage unterwegs auf der Nordinsel und gierig, so viel wie möglich zu sehen. Nach einem langen Fahrtag haben wir endlich Kurs genommen auf einen der angebotenen DOC Campingplätze. Diese sind meist etwas abseits der Hauptstrasse, wunderschön in die Natur eingebunden und bieten nicht viel mehr als einen Platz zum stehen und übernachten an, meist mit Toiletten und teilweise Duschen. Der Name dieses Platzes lautete „Spirit Bay“, das klang ja schon sehr vielversprechend.

Ich erinnere mich an eine lange staubige Strasse mit vielen Kurven und steilem Gefälle (tatsächlich waren es rund 40km). Endlich am Ziel angekommen, teilten sich die Berge und gaben in der Mitte eine große ebene Fläche frei. Fast wie ein U geformt, ist eine Seite offen, dort gelangt man zu einem großen, wunderschönen und verlassenem Strand. So überwältigt wir sofort waren, erst im Nachhinein wurde uns so richtig bewusst, dass das einer der schönsten Strände, die wir je sehen sollten, war. Wir parkten einfach mitten auf der Wiese, denn wir waren die Einzigen dort unten.

Die Landschaft war atemberaubend schön, ziemlich wild und rau und wir hatten das Gefühl ganz alleine auf der Welt zu sein – ausser uns war auch weit und breit kein Mensch zu sehen erst später kam noch ein Paar hinzu.

Die volle Schönheit wurde uns während der Dämmerung bewusst

Nach einem langen Strandspaziergang und einem kleinen Abendessen saßen wir vor unserem Camper und genoßen den einsetzenden Sonnenuntergang. Rechts von uns erschienen plötzlich einige Pferde auf dem Bergkamm. Sie kamen laufend an als wollten sie miteinander spielen, bis sie dann immer langsamer wurden und am Ende des Bergkamms angekommen stehen blieben. Dieser endet genau vor dem Strand und ist ca. 50 Meter hoch. Mit erhobenem Kopf blickten sie nun gemeinsam Richtung Sonnenuntergang über das Meer, als hätten sie, genau wie wir, einfach nur diesen Augenblick genossen. Garniert wurde das Ganze auch noch von einem plötzlich auftauchenden Regenbogen. Klingt zu kitschig, glaubt ihr nicht? Seht selbst auf den folgenden Fotos.


Stolz, majestätisch und frei waren diese Tiere, scheinbar ebenso wie wir, von dem Augenblick gefesselt. Nach einer ganzen Stunde, als wir schon nur noch Umrisse erkennen konnten aufgrund der einsetzenden Dunkelheit, drehten sich die Tiere abrupt um und galoppierten wieder davon aus unserem Blickfeld.

Einer unvergessliche Erinnerung

Die Stimmung dieses Moments, die pure Schönheit der Farben, Formen und das Gefühl von absoluter Freiheit aller Anwesenden ist mir bis heute wie ein Foto im Gedächtnis und ich bekomme immer noch Gänsehaut wenn ich daran denke. Selten hat der Name eines Ortes so gut gepasst wie hier, denn es war voll und ganz eine Spirit Bay.

Mit dieser Erinnerung nehmen wir Teil an der Blogparade von ReiseSpatz zum Thema „Mein schönstes Naturerlebnis“.

Jeder von uns kommt irgendwann in seinem Leben an den Punkt, an dem er sich wünscht auf Reisen zu gehen. Schön wenn man jung und ungebunden ist, denn dann kann es einfach los gehen. Was aber wenn schon eine Familie um einen rum ist? Die Zahl der unbeantworteten Fragen im Kopf wird plötzlich um ein vieles mehr.

Mit diesem Artikel wollen wir euch helfen, ein wenig Ruhe zu erlangen, denn eines ist sicher: wenn eure Kinder mit an Bord sind, seid ihr schon halb unterwegs.

Fernreisen mit Kindern sind eigentlich etwas nahe liegendes

Ich hab noch eine gute und wenig überraschende Nachricht, Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie wollen immer und ständig ihre Umgebung erkunden und Neues lernen. Sie haben noch keine Vorurteile und auch keine Bedenken. Das Einzige was ihr machen müsst, ist sie dahingehend nicht umzuerziehen. Ja ihr habt richtig gehört, wir Eltern machen unsere Kinder zu ängstlichen, schwierigen Menschen, sie werden nicht so geboren.

Uff, das ist erstmal nicht schön zu lesen, ich weiß. Die Lösung dazu? Arbeitet an euch selbst zu erst. Bleibt weltoffen im Geiste, macht euch nicht von Kleinigkeiten abhängig und lasst im Leben auch mal die Zügel etwas locker.

Die ultimative Liste um einen Weltenbummler groß zu ziehen

Wie ihr das nun bei euren Kinder anwenden könnt? Hier kommen einige Beispiele die bei unserem Kind gut funktioniert haben, neben dem tatsächlichen Reisen natürlich.

1. Lass deinem Kind seinen natürlichen Entdeckerdrang

Kind mit Katze
Der Umgang mit Tieren gehört auch dazu

Dein Baby fängt an seine Umgebung zu erkunden? Lass es! Sei nicht ständig über und neben ihm, sondern erst dann, wenn es dich wirklich braucht. Natürlich muss man sein Kind vor Gefahren schützen. Deshalb kann man in den ersten Lebensjahren auch nicht wirklich weit weg von seinem Kind sein. Allerdings neigen wir Eltern dazu, immer wieder zu früh auf das Kind einzuwirken. Deshalb fasst euch selbst an die Nase und beobachtet eure Reaktionen. Ihr werdet merken was ich meine und dahingehend einfach sensibler. Ihr sollt nicht jeden eurer Schritte im Alltag hinterfragen, sondern ein oder zweimal am Tag reflektieren und überlegen, ob ihr an gewissen Punkten nicht unnötig eingegriffen habt. Schon nach wenigen Monaten machen 5 mal am Tag mehr zurückhalten sehr viel aus.

2. Besorge deinem Kind einen Globus, eine Weltkarte oder ein Weltpuzzle

Schon die kleinsten Kinder lieben einen Globus. Er dreht sich und leuchtet vielleicht sogar. Zeige ihnen schon früh auf, wieviel es dort draußen zu entdecken gibt und mach dein Kind neugierig darauf. Ein Puzzle fremder Länder oder von tiptoi das Buch Mein großer Weltatlas* sind gute Ideen. Eine Weltkarte zum anschauen ist für Kinder sehr interessant, unser Sohn liebt es Flaggen aller Länder zu erkennen.

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3. Lass dein Kind frei spielen, wann und wo es will

Bullerbü in Thailand - so sollten Kinder toben können
Bullerbü in Thailand – so sollten Kinder toben können

Dein Kind macht sich dreckig beim Spielen? Auf dem Nachhauseweg oder kurz vor dem Rausgehen? Nimm es locker und sei gut vorbereitet, wenn du unterwegs bist nimm Ersatzkleidung mit. Du hast es eilig und das Kind ist nun dreckig? Es darf auch mal mit verschmiertem Shirt hinaus in die Welt und es geht meist nicht die Welt unter wenn du zu spät kommst. Auch wenn es gerade keine Matschhose anhat, lass es einfach machen so weit es irgendwie geht. Das ist purer Entdeckergeist und sollte nicht unterbrochen werden. Wie soll es sonst sorgenfrei am Strand sitzen und mit Sand spielen? Wie soll es sonst mit verkleckertem Shirt im Flugzeug zufrieden bleiben? Du entscheidest hier wie dein Kind später auf neue Situationen reagieren wird.

4. Lies deinem Kind von der Welt vor

Kinder lieben Geschichten und es dürfen durchaus auch Geschichten von anderen Ländern und anderen Sitten sein. Neben den deutschen Kinderbuch Klassikern, lies ihnen auch Kinderbücher anderer Länder vor. Du hast schon einige Länder oder fremde Orte besucht? Erzähl deinem Kind davon, was du erlebt und gesehen hast. Kinder lieben Geschichten von ihren Eltern als Kind oder was diese erlebt haben.

5. Was wir essen hat viel mit Selbstbestimmung zu tun

Kind mit Dessert
In so einem Fall probiert ein Kind natürlich gerne

Dein Baby fängt an sich für feste Nahrung zu interessieren? Lass es ruhig verschiedene Dinge probieren, nicht nur immer Karottenbrei sondern auch mal etwas “normales” in kleinen Portionen ist das absolut zu vertreten. Wie soll ein Kind neugierig und offen auf verschiedene Farben, Geschmäcker und Konsistenz bleiben, wenn wir ihm in dem Moment wenn der Wille zum Probieren vorhanden ist signalisieren, dass es nicht gut für es ist? Erst nach so vielen Monaten Brei mit dem Löffel in den Mund geschoben bekommen dürfen Kinder dann selbst anderes essen? Das funktioniert in der Theorie und in Büchern, aber eben nicht mit den meisten kleinen Menschen. Aber wenig Salz und Gewürze und Allergien sagt ihr nun? Ich rede hier von kleinen Portionen, immer mal wieder. Und zwar dann, wenn euer Kind es möchte und eben nicht nur dann wenn es euch passt oder mit den entsprechenden Ernährungstipps harmoniert.

6. Sobald dein Kind am Tisch mit isst, zelebriere einmal die Woche ein Länderessen

Zum Beispiel einen Italienischen Abend mit Pasta, bei dem italienische Musik läuft und du deinen Kindern “Buon Appetito” anstatt guten Appetit wünschst. Die Tischdekoration ist in den italienischen Farben grün-weiß-rot gehalten. Zeig deinem Kind auf der Landkarte, wo Italien liegt, wo Freunde herkommen oder wo jemand gerade im Urlaub ist. Was immer dir noch einfällt, binde es mit ein.

Kinder lieben Verrücktes und Wildes, also lass deiner Kreativität freien Lauf. Schon beim Schreiben fallen mir unzählige weitere Möglichkeiten ein. Wie zum Beispiel einen äthiopischen Abend, mit Reis und Schmorgericht und alles wird landestypisch mit den Fingern gegessen. Dein Kind wird dich dafür lieben und es immer wieder fordern. Unzählige Möglichkeiten werden sich für dich auftun neue Gemüse Sorten und Geschmacksrichtungen ein zu führen.

7. Besuche Festivals mit deinen Kindern

Die beste Art ihnen andere Kulturen nahe zu bringen ist bei Festivals. Lauter verschiedene Leute treffen aufeinander. Andere Musik, viel Tanz und die fremden Gerüche und Geschmäcker sind eine wahre Inspiration für Kinder. Nebenbei ist es auch für die meisten Erwachsenen schön ein wenig Abwechslung im Alltag zu erleben.

8. Vermittle Ihnen Offenheit gegenüber anderen Traditionen und Werten

Liam in voller Songkran Montour
Songkran 2015

Eure Freunde feiern andere Feste und pflegen andere Traditionen als ihr? Mach mit deinen Kindern mit. Die spanische Gemeinde neben an feiert etwas? Schaut doch einfach mal vorbei als Familie. Deine Freunde kommen aus einem anderen Land? Bitte Sie davon zu erzählen, etwas in einer anderen Sprache zu sagen oder für euch etwas typisches zu kochen.

Man kann sich ja vorstellen, dass uns Sohn durch sein Aufwachsen in Thailand mit vielen anderen Traditionen in Berührung kommt. Seine beiden Lieblingsfeste in Thailand sind das Lichterfest Loi Krathong und das mit Wasserschlachten einhergehende Thai Neujahr Songkran um den 13. April. Vor allem bei Letzterem konnte er vor einem Jahr schon voll mitmachen, wie man auf dem Bild sehr gut erkennen kann.

9. Rede und plane mit deinem Kind zusammen

Keiner von uns mag es, vor vollendete Entscheidungen gestellt zu werden. Dein Kind sollte von Anfang an in den Planungsprozess einer Reise eingebunden sein. Das fängt schon bei ganz kleinen Kindern an, natürlich in einem gewissen Rahmen. Zeige deinem Kind, dass es eine Stimme hat und nimm diese auch ernst. Lass dein Kind mit entscheiden wo immer es geht. Zum Beispiel erst Strand oder erst Stadt? Warmes oder kaltes Land? Dieses oder jenes Kuscheltier mitnehmen? Das eigene Handgepäck packen für den Flug.

Es gibt so viele Aufgaben bei Fernreisen mit Kindern, die man gemeinsam angehen kann.

10. Sei ein gutes Vorbild und sei offen!

Die einfachste Methode einen Menschen als aufgeschlossenes und offenes Kind aufwachsen zu lassen ist, ihm darin ein gutes Vorbild zu sein. Schüre keine Vorurteile gegen andere Menschen, Lebensanschauungen oder Ansichten, sondern zeige deinem Kind, dass es auf der Welt eine große Bandbreite von allem gibt. Zeige ihm, dass wir alle Individuen sind und es in vielen Themen nicht um gut oder schlecht, sondern einfach nur um verschiedene Blickwinkel geht.

Und hierbei hilft dir dein Kind ganz automatisch: es ist nämlich von Geburt mit dieser Offenheit gesegnet. Unser Sohn wächst seit seinem ersten Geburtstag zum Großteil in Thailand auf und für ihn macht es keinen Unterschied, ob die Kinder mit denen er spielt Thais oder Griechen sind. Wir würden sogar soweit gehen zu sagen: er erkennt noch nicht mal, in wiefern er sich von anderen unterscheidet.

Die Mühe lohnt sich – versprochen!

Viele dieser Punkte werden in deiner individuelle Situation ganz automatisch eintreten, andere werden dich vielleicht sogar etwas Überwindung kosten. Genau so wird es deinem Kind gehen, manches fällt ihm leicht, anderes braucht seine Zeit. Deshalb vergiss nicht:

Der Weg ist das Ziel und das Leben selbst ist auch schon eine aufregende Reise.

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Zum ersten Mal auf unseren Reisen mit Liam hat es ihn erwischt, er ist krank und wir mussten sogar 2 mal zum Arzt. Auch die Oma ist krank geworden und am Ende gesellt sich Victoria auch noch dazu.
Während in Deutschland anscheinend eine Grippe Welle um sich schlägt bleiben wir in Thailand trotz angenehmen Temperaturen auch nicht von allen Viren verschont. Wobei es schon lustig ist in der Aufnahmestation des Krankenhauses zu lesen, dass man sich melden soll wenn man gerade aus Deutschland angereist ist. So geschehen in Hua Hin Bangkok Hospital vor einigen Tagen.

Krank in Thailand – aktuell unser ganz normaler Alltag

Aber nun von vorne. Als wir uns am 20. Februar aus Pai auf nach Chiang Mai gemacht haben, waren wir alle (derzeit 5 an der Zahl, mit Oma und Opa) erkältet. Allerdings hat die Oma am meisten gehustet und sich nicht gut gefühlt. In Chiang Mai angekommen, ging es dann schon wieder etwas und so sind wir bei dem ursprünglichen Plan geblieben, dass Chris und seine Mutter nach Hua Hin mit dem Auto gefahren sind und der Rest ist geflogen.

Leider war das im Nachhinein wohl nicht richtig, denn die darauf folgende Nacht ging es Chris Mutter wieder schlechter. Fieber, starker Husten, eine richtige Erkältung also. Wir drei schienen uns aber langsam von dem Husten zu erholen, und so haben wir Liam den ersten Tag am Meer auch ganz viel am Wasser und in der Sonne spielen lassen. Zack, die nächste falsche Entscheidung. Am nächsten Tag ging es auch bei Liam mit Husten wieder richtig los und in der Nacht hatte er erstmals hohes Fieber. Also haben wir die zwei Kranken am Tag 2 in Hua Hin gepackt und sind in das nächste Krankenhaus gefahren.

Dort blieb ich bei Oma, da sie ja kein Englisch spricht und Chris ist mit Liam auf die Kinderstation. Alle beide haben die Lunge geröntgt bekommen und umfangreiche Bluttests. Bei Liam stand nach dem ersten Abhören der Verdacht auf Lungenentzündung im Raum – Uff. Also weitere Tests und auf die Ergebnisse warten. Nebenbei haben sie ihm ganz viel Blut abgenommen und die Nadel erstmal in der Hand gelassen, was er gar nicht lustig fand. Am Ende hatten wir dann das Ergebnis, Bronchitis aber keine Lungenentzündung, Malaria, Dengue, TB oder sonstiges. Seitdem nimmt er Antibiotika und Hustensaft und es wird aber ehrlich gesagt nur langsam besser. Er fühlt sich zwar ganz gut, der Husten ist aber noch immer richtig fies.

Die Oma hatte erstmal keinen auffälligen Befund, dafür kam der Hammer nach den Tests: ausgewachsene Lungenentzündung, oh man. Der Arzt wollte sie gleich da behalten, was wir aber nicht gemacht haben. Auch sie hat ganz viele Medikamente bekommen und wir beobachten sie seitdem ganz genau. Nach einigen Tagen ging es ihr erstmals deutlich besser und wir waren wieder guter Hoffnung. Nach einem weiteren Check up der beiden Kranken und einer Medikamenten Verlängerung konnten wir unsere Reise nach Koh Chang fortsetzen. Dort gibt es auch Krankenhäuser und Ärzte und wir werden wohl noch einmal zu einer Kontrolluntersuchung müssen.

Krank in Thailand – Wie handelt man richtig

Das ist leider nicht so einfach zu beantworten. Da wir in Deutschland nicht sofort zum Arzt rennen, machen wir das hier auch nicht. Grundsätzlich ist es aber so, dass man die richtig guten Ärzte nicht so einfach in Praxen findet sondern meist am Besten in das nächste Krankenhaus geht, optimaler weise eines der Großen und Bekannten. In Chiang Mai gehen wir gerne in das Chiang Mai Ram, hier in Hua Hin gibt es das Bangkok Hospital, eines der Größten und Besten (und teuersten) Thailands, soweit ich weiss.

Nach einer kurzen Anmeldung wird man wohl bei Husten standardmäßig geröntgt und je nach dem das Blut untersucht. Das Ganze ist nicht billig, aber da wir eine sehr gute Reisekrankenversicherung bei der Hanse Merkur abgeschlossen haben, ist schon einmal der finanzielle Aspekt irrelevant. Wir müssen zwar alle Kosten auslegen, bekommen diese aber wieder erstattet. Für einige zur Info, wir haben für Liam inkl. Medikamente 12.000 Baht (300 Euro) bezahlt. Das Teuerste war dabei der Bluttest mit knapp 9500 Baht. Der 2. Besuch inkl. Inhalieren und Physiotherapeutischer Behandlung zur Schleimlösung hat noch einmal 9.000 Baht gekostet. Wie man sieht kommt dann durchaus schnell mal eine ordentliche Summe zusammen und das obwohl wir noch keine große Behandlung oder so etwas wie eine OP hatten.

Leider war das ganze Prozedere auch hier nicht einfacher als in Deutschland. Wir haben gerade für die Oma viele Stunden warten müssen, auf die Ergebnisse und auf den Arzt. Bei Liam ging es deutlich schneller, was dann wiederum gut war.

Wir fühlten uns gut aufgehoben – zumindest in Liams Fall

Vom fachlichen Standpunkt habe ich uns mit Liam in sehr guten Händen gefühlt. Die Kinderabteilung ist nicht so schön mit Spielplatz gebaut wie im Chiang Mai Ram, aber das ist natürlich nicht wirklich wichtig. Alles war sehr sauber und das Personal ist extrem freundlich und zuvorkommend, naja bis auf den behandelnden Arzt der war nicht gerade herzlich, aber so sind Chefärzte wohl. Der 2. Arzt war jünger und wirkte sehr modern und ebenso kompetent.

Auch die Erwachsenenabteilung wirkt in einem sehr guten Zustand, wenn auch ganz schön beschäftigt. Wie gesagt, wir mussten wirklich viel und lange warten. Der Arzt war uns leider gar nicht sympathisch, aber ich hatte für den nächsten Termin einen dort behandelnden Deutsch sprechenden Arzt gefunden, der gleich sehr nett war. Allerdings muss man wohl auch einsehen, dass die Ärzte in Deutschland auch nicht begeistert sind, wenn man sich gegen eine stationäre Aufnahme wehrt.

Alles in allem ist es auf jeden Fall die beste Entscheidung gewesen in das Bangkok Hospital zu gehen. Beim nächsten Mal werden wir uns wohl auch früher dazu entscheiden, allerdings sind die Situationen ja bekanntlich niemals die selben.

Thailand für Anfänger – die Nesting Nomads Plauderecke

Was wir euch zusätzlich mitgeben möchten, sind Erkenntnisse über Thailand, die ihr vielleicht so noch nicht wusstet. Da ich nun schon viel vom krank sein geschrieben habe, kommen nun unsere Infos und Tipps zur Vorsorge und Behandlung.

  1. Wer länger als 4 Wochen im Ausland ist, benötigt eine Reisekrankenversicherung für die gesamte Zeit. Hier dürft ihr auf keinen Fall sparen. Die Kosten hierfür halten sich in Grenzen, ausser ihr seid über 65, dann wird es schon teuer. Unseren Tipp dazu könnt ihr hier nachlesen.
  2. Wer nach Thailand reist, benötigt unserer Meinung nach (aber wir sind keine Ärzte) keine Malaria Propylaxe. Man kann sich dagegen relativ wirksam schützen, indem man Moskitostiche vermeidet. Das bedeutet, lange Kleidung am Abend, oder gut einsprühen. Die Hauptzeit ist bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. In dieser Zeit am besten drinnen, oder im Wind verbringen. Nachts in einem geschlossenen Raum oder unter einem Moskitonetz schlafen. Bei so langen Aufenthalten wie unseren erübrigt sich die Frage nach einer Prophylaxe, da man diese schlecht 8 Monate lang einnehmen kann.
  3. Anders sieht es aus bei Dengue Fieber. Das ist ziemlich verbreitet, Tendenz steigend, allerdings gibt es hier keine Impfung oder dergleichen. In einigen Ländern wie Brasilien ist jetzt ein Impfstoff zugelassen worden, der aber in Thailand noch nicht verfügbar und zudem recht umstritten ist. Gesammelte Infos dazu findet man beispielsweise bei der WHO.
    Die Moskitos die Dengue übertragen sind primär tagaktiv. Das bedeutet auch tagsüber aufpassen, dass ihr euch nicht an einem stehenden Gewässer aufhaltet und ggf. einsprühen oder lange Kleidung tragen. Ein Teich mit Fischen darin ist übrigens immer gut, da dort die Moskitolarven gefressen werden. Dengue Fieber Symptome äußern sich ähnlich wie eine Grippe und Dengue sollte deshalb bei euch im Hinterkopf sein. Der Test ist leider nur zu 65% Genau, das heisst ggf. einen 2. Test machen lassen, falls es nicht besser wird.
  4. In eurer Reiseapotheke für Thailand solltet ihr für Wunden etwas Heilerde (äußerlich) dabei haben. Durch das feuchte Klima ist die Wundheilung sehr schlecht und die Heilerde trocknet eure Wunde auf natürliche Weise ganz wunderbar. Für Durchfall und Magenprobleme können wir das Pulver “Bolus Alba Comp.” von Wala sehr empfehlen.
  5. Ihr bekommt in den Apotheken der Städte so ziemlich alles an Medikamenten was ihr braucht und erhaltet auch fast jedes Medikament ohne Rezept. Ihr solltet euch aber bei Antibiotika nicht auf deren Empfehlung verlassen, sondern lieber vorher zu einem Arzt gehen.
  6. Vorsicht mit Provinz Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten. In einem international anerkanntem Krankenhaus seid ihr im Zweifel besser aufgehoben.
  7. Ärzte in Thailand anzuzweifeln ist noch kritischer als in Deutschland, da hier das Problem des “Gesicht verlierens” höher ist. Deshalb handelt bedacht, immer höflich aber denkt auch noch für euch selbst mit.
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Wir haben unseren Visarun mal wieder gut überstanden. Nicht zuletzt auch, da wir es langsam haben angehen lassen und auch einfach schon Erfahrung mit solchen Trips haben. Es soll zwar Menschen geben, die den gleichen Weg in einem Tag bewältigen, da wir jedoch mit Kind unterwegs sind, haben wir es in drei Etappen unterteilt.Nur vorweg Erklärung für alle die sich nicht so gut mit den Visamodalitäten auskennen. Wir haben ein legales Triple Entry Visum, bei jeder Einreise dürfen wir mit Verlängerung 90 Tage im Land bleiben. Allerdings ist es trotzdem so, dass wir alle 3 Monate aus dem Land aus- und wieder einreisen müssen und da für uns nun 3 Monate um waren, hiess es: Einmal ausreisen bitte!

Unser 3 Tages Trip nach Burma und zurück

Am ersten Tag sind wir von Pai bis nach Chiang Rai gefahren, haben Liam am Nachmittag in einem Shoppingcenter sich austoben lassen und unserem Auto neue Reifen gegönnt. Dann sind wir in ein Hotel gegenüber der Mall gefallen und haben einen entspannten Abend verbracht.

Am 2. Tag ging es weiter nach Mae Sai, über die Grenze nach Burma. Dort haben wir pro Person 500 Baht (ca. 12 €) gezahlt und sind danach wieder die 20 Meter zurückgelaufen und nach Thailand eingereist. Damit wurde unser 2. Teil des Visums aktiviert.

Auf dem Weg zurück zum Auto hat Liam noch eine Angel bekommen und wir sind den ganzen Weg zurück nach Chiang Mai gefahren. Auf dem Weg haben wir mittags bei einem schönen Restaurant und Kaffee namens Doi Chang Kaffee gehalten. Es gehört der gleichnamigen Kaffeerösterei und man kann die vielen Kaffeebohnen bestaunen die auf dem Gelände zum trocknen ausgelegt sind. Außerdem gibt es einen kleinen Teich und einfach Platz für ein Kind zum rumlaufen. Das Essen ist ganz in Ordnung und der Kaffee sehr gut. Außerdem durfte Liam gleich mal seine neue Angel ausprobieren, wenn auch ohne Köder.

Am Nachmittag waren wir in Chiang Mai und haben uns dagegen entschieden weiter bis nach Pai zu fahren. Hauptgrund war, dass wir alle nicht mehr sitzen konnten und wir befürchteten, dass unsere Laune sonst in den Keller rutschen würde. Außerdem wollten wir das Auto einmal durchchecken lassen und haben dafür einen Termin vereinbart. Unsere Rückfahrkamera hat auch etwas gesponnen und während wir bei dem Händler auf einen Kulanz Austausch warteten konnte Liam 20 Minuten auf einer Hüpfburg die Beine bewegen. Danach ging es zum Abendessen und in ein Hotel für die Nacht.

Während Chris am Morgen von Tag 3 zur Autowerkstatt gefahren ist, haben Liam und ich uns die Zeit im Hotel vertrieben. Nach einem Mittagessen ging es dann nach Pai. Glücklicherweise ist Liam kurz vor Beginn der unzähligen Kurven eingeschlafen und wir sind die Strecke ohne Probleme durchgefahren. Erst die letzte halbe Stunde war er wieder wach.

Auf unserem Trip haben wir 800 km zurückgelegt, festgestellt, dass der Reisepass unseres Sohnes nur noch eine freie Seite aufweist ( obwohl noch 3 Jahre gültig) und dass wir trotz schmerzenden Popos sehr froh sind um unser eigenes Auto. Denn die ganze Strecke in einem Minibus mit organisierten Pausen ist mit Kind an Bord sicherlich nicht sehr entspannend.

Wie haben wir das nun gemacht, mit einem 4-jährigen so lange Auto zu fahren?

Es gibt 2 Dinge die Liam im Alltag stark rationiert werden, das iPad und Süßigkeiten. Und genau das sind unsere Trumpfkarten beim Autofahren. Denn so eine Fahrt ist anstrengend und auch wir benötigen besondere Aufmunterungen. Deshalb bekommt auch unser Sohn welche. Natürlich nicht maßlos, allerdings immer mal wieder einen Keks, als Nachtisch ein Eis und wenn die Strecke gerade keine Kurven hatte durfte er auf dem iPad einen Film anschauen. Da jedoch 70% des Weges stark kurvig war, haben wir für Liam auch Hörbücher mitgenommen die ihn in diesen Momenten auch gut abgelenkt haben. Am liebsten hört er gerade Pippi Langstrumpf.
Die dritte Trumpfkarte war unser Tiptoi Weltatlas*, das er sehr gerne hat und mit dem er sich gerade lange am Stück beschäftigen kann.

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Thailand macht es einem auch schön einfach Kinder nach einer Fahrt extra zu verwöhnen, da es an jeder Ecke eine besondere Attraktion gibt. So konnten wir Liam jeden Abend ca. 1 Stunde in einem Kinderparadies die Möglichkeit geben sich auszutoben. Sei es eine Hüpfburg oder ein Bällebad mit Rutsche. Das hat ihm auf jeden Fall dabei geholfen, mit uns zu kooperieren.

Was macht nun den Unterschied aus, zwischen einer gelungenen Autofahrt mit Kind und einer misslungenen? Nachfolgend haben wir noch einmal unsere wichtigsten Punkte für euch zusammengeschrieben.

Unsere 5 Tipps zu einer gelungenen Autofahrt mit Kind

  1. Besondere Spielsachen wie iPad, Filme schauen oder Hörbücher anhören. Ach ja, andere Familien andere Ansätze. Die Vagabondfamily hat ein Smartphone Verbot während langer Fahrten, damit man die Zeit miteinander besser nutzen kann. Ganz große Kunst, wir verneigen uns!
  2. Immer mal wieder ein Bonbon oder ein Keks hält einfach die Laune hoch – Ernährungsprinzipien werden bei anderen Gelegenheiten durchgeboxt.
  3. Wir halten nur zu Essens- oder Klo-Zeiten. Das vermeidet ständiges Fragen nach einer Pause.
  4. Nach dem Trip oder am Abend etwas besonderes bieten. Lieblingsessen, oder ein Spielparadies- / Spielplatzbesuch.
  5. Vor und nach der Fahrt bewusst mit dem Kind spielen und auf seine Wünsche eingehen. Zum Beispiel durfte Liam am 1. Abend auch ganz lange unter der tollen heißen Dusche stehen und Wasser spielen ohne die üblichen Sprüche von uns, es sei nun genug oder Wasserverschwendung oder Zeit fürs Bett. Und zum Frühstück konnte er nach belieben Schokomuesli essen, was es sonst auch fast nie gibt.

Wenn bei euch das nächste mal eine längere Autofahrt ansteht, dann denkt an unsere Tipps und berichtet uns ob sie euch geholfen haben.

Wer demnächst mit dem Flugzeug verreist, für den haben wir diese 16 Tipps auf Lager.

Und jetzt noch ein paar Fotos von unserem Trip.

Da wir derzeit mit vielen Dingen konfrontiert werden, die im normalen deutschen Alltag nicht vorhanden waren, möchten wir dies als dazu Anlass verwenden, eine neue Artikelreihe zu starten. Wir schreiben auf unserem Blog grundsätzlich über Themen, die uns aktuell betreffen und bewegen. Deshalb ändert sich auch immer mal wieder der Fokus unserer Gedanken, wir denken jedoch, dass dies für unsere Leser nur von Vorteil sein kann – es bleibt dadurch abwechslungsreich!


In einem älteren Artikel haben wir vor zwei Monaten schon einmal eine grobe Skizze von unserem Leben hier gemacht. In Zukunft würden wir gerne auf mehr Details eingehen. Auf Dinge, die uns am Herzen liegen, Freude bereiten oder auch stressen und nerven.

Aber zuerst mal: Eine Vorankündigung auf etwas Neues

Wir werden in naher Zukunft eine Interviewreihe mit Personen aus unserem Umfeld starten. Ganz normale Menschen, mit denen wir hier zusammenleben, die alle auch etwas Besonderes sind. Interessante und aussergewöhnliche Persönlichkeiten, die uns einen Einblick in ihren Alltag und ihre Sichtweise vom Leben geben werden. Personen, denen wir nie begegnet wären, wenn uns nicht das Schicksal hinaus in die Welt gezogen hätte, damals 2006. Aber dazu benötigt es etwas mehr Vorarbeit, weshalb wir noch um etwas Geduld bitten.

Ganz normale Alltagssorgen und -freuden

Samstag früh wird das erste Mal unsere neue Kaffeemaschine eingesetzt.
Die Kombination hat uns schon viel Freude bereitet!

Zurück zu unserem Alltag hier. Seit unserer Ankunft sind nun 2,5 Monate vergangen und wie immer ist noch keine Langweile bei uns aufgekommen. Da unser Haus letztes Jahr mehr als gut ausgestattet war, sind wir erst dieses mal in die Verlegenheit gekommen, das ein oder andere zu vermissen. Was glaubt ihr nun was das ist? Na, bei uns natürlich Kochutensilien. Anfangs haben wir uns noch mit der italienischen Variante von Bialetti zum Kaffee machen zufrieden gegeben, aber nach und nach war uns das zu wenig. Unter anderem auch, da auf dem Gasherd das ein oder andere Missgeschick passiert ist. Den Makel konnten wir durch den Besuch von Chris Eltern beheben, die uns eine neue Kaffeemaschine und eine Mühle mitgebracht haben. Kaffee bekommen wir hier eh frisch geröstet in Top Qualität von einem Freund.

Auch einen “guten” Topf haben wir uns bringen lassen, das gibt es natürlich hier auch zu kaufen aber genauso teuer wie in Deutschland oder sogar teuerer, und wir haben da noch das ein oder andere in Kisten zu Hause stehen. Dazu gehörte auch ein Kartoffelstampfer, wir haben einfach keinen gefunden bzw. nur in der unbrauchbaren Plastikvariante. Und damit meinen wir nicht nur in Pai sondern auch in den großen Einkaufszentren in Chiang Mai, wo man sogar Handtücher aus Ägyptischer Baumwolle für 200 € das Stück bekommt.

Obwohl wir uns natürlich hier integrieren möchten, sind wir nicht immer gewillt, auf alles was man bisher mochte, zu verzichten. Deshalb behilft man sich dann eben mit Dingen von alten “zu Hause”. Umso praktischer, wenn man da eh noch was rumliegen hat.

Was uns hier gerade etwas nervt – die Alltagsbesorgungen

Anders sieht es mit Kleinigkeiten und Alltäglichem aus, seien es Geschirrhandtücher oder welches Fleisch man bedenkenlos kaufen kann. Andere Beispiele aus den vergangen Wochen waren Seile, Haken, Kopfkissen, Bettzeug, Kinderspielsachen oder Gießkannen. Wir haben in den ersten Wochen diverse Wünsche gehabt, die alle nicht groß waren, uns jedoch extrem viel Zeit gekostet haben.

Deshalb haben wir für uns festgestellt, das schwierigste am neuen Leben in einem fremden Land (vielleicht ja auch schon in einer fremden Stadt) ist, dass man nicht automatisch weiss, wo man was besorgen kann. Wir sind beide in München aufgewachsen und dadurch lernt man sein Leben lang, wie man sich in dieser Stadt zurecht findet. Nun leben wir in Thailand am Land und ich komme mir oft vor wie ein Kleinkind, das auf die Hilfe der Eltern angewiesen ist. Ständig muss ich rumfragen, wie ich etwas machen kann oder wo ich etwas bekomme. Das ist nun eine Sache, die uns wirklich Zeit kostet und auch mal nervt, allerdings wohl auch völlig normal und mit jedem abgehakten Punkt auf der Liste lernt man auch dazu für das nächste Mal.

Was uns gerade freut – Kinder ganz ungezwungen als alltägliche Begleiter

Die Ruhe vor dem Sturm
Die Ruhe vor dem Sturm, man gab sich viel Mühe bei der Dekoration

Gestern Abend waren wir auf einer großen Feier von Freunden. Sie haben Geburtstag und das 10-jährige Bestehen des Guesthouses Pai Chan gefeiert. Da ging es richtig rund. Es waren mehr als 100 Leute anwesend, darunter so ziemlich alle, die wir kennen waren dabei, man könnte auch sagen ein beträchtlicher Teil des Ortes war am Feiern. Nicht nur wir, sondern auch viele andere hatten ihre Kinder dabei.

Es war eine laute und wilde Feier, mit Liveband, viel Essen und Trinken. Es gab ein großes Lagerfeuer, eine Grillstation und in der Mitte einen großen Pool mit Luftballons darauf. Im ersten Moment hat mein Mutterherz geächzt. So viele Gefahren, wie soll das denn funktionieren? Ich kann nur sagen, ganz einfach. Die Kinder haben sich ganz natürlich an einem Platz gesammelt und so konnten immer andere Eltern schauen, dass keines der Kinder in eine Gefahrensituation gerät.

Liam war beeindruckt von der Live-Musik
Liam war beeindruckt von der Live-Musik

Auch alle Nichteltern haben ganz selbstverständlich mitgeholfen, so dass alles glatt lief und keiner von uns Eltern in Stress kam. Im Gegenteil wir haben alle den Abend genossen. Diese Momente zeigen mir wieder ganz deutlich, wie schön es ist in einer Gesellschaft zu leben, die Kinder nicht als störend empfindet, sondern sich über sie freut und gerne für sie da ist – gerade auch diejenigen, die selbst keine kleinen Kinder (mehr) haben.

Thailand für Anfänger – die Nesting Nomads Plauderecke

Was wir euch zusätzlich mitgeben möchten, sind Erkenntnisse über Thailand, die ihr vielleicht so noch nicht wusstet. Da ich nun schon viel von Kochen geschrieben habe, fassen wir die heutigen Tipps unter dem Thema “Essen” zusammen. Das sind jetzt nicht nur Erfahrungen der vergangenen Monate, sondern aus den vergangenen 10 Jahren.

  1. Es gibt keine Gänge beim Essen. Alle Gerichte ob Suppe, Salat oder Curry kommen zur gleichen Zeit auf den Tisch.
  2. Essen muss nicht warm sein. Immer wieder für Nicht-Thailänder schwer nachzuvollziehen ist die Tatsache, dass in Thailand kein Wert darauf gelegt wird, ob das Essen warm ist, von manchen Suppen mal abgesehen.
  3. In ein echtes Thai Curry kann man nicht einfach wahllos Gemüse hinein schnibbeln. Jedes Curry hat eine genaue Vorgabe, welche Art Fleisch und Gemüse hinein soll um “original” zu sein. Also nicht wundern wenn ihr in Thailand nicht halb soviel Gemüse im Teller habt wie ihr von eurem “Thai-Curry” aus Deutschland gewohnt seid. Wenn wir Freunden von uns Fotos zeigen, was man in Deutschland ans Thailändisches Essen verkauft, schütteln die sich.
  4. Authentische Thai Küche ist nicht so einfach, wie es für uns aussieht. Da wie schon im Punkt 3 erwähnt, alles eine vorgegebene Zutaten und auch Zubereitungsfolge hat, die längst nicht mehr jeder Thailänder von seiner Mutter lernt. Vielmehr ist es so, dass ein Bekannter von uns, dessen Mutter eine der besten Köchinnen der Region ist, lieber westliches Essen kocht, Thai ist im zu schwer.
  5. Muh heisst Schweinefleisch, nicht Rindfleisch. ;-)
  6. In Thailand isst man mit der Gabel in der rechten Hand und dem Löffel in der linken. Messer werden so gut wie nie benutzt und auch Stäbchen werden nur bei Nudelsuppen u. ä. eingesetzt.
  7. In Thailand ist es üblich den Kindern mit dem Essen hinterher zu laufen während sie spielen. Selten wird von ihnen verlangt als kleine Kinder am Tisch mit Platz zunehmen um dort zu essen. Liam ist immer sehr erstaunt, wenn seine Kinder nicht sitzen bleiben – unser Sohn ist dafür aber auch immer viel zu hungrig und erklärt den Kindern auch, dass er erst isst bevor er weiterspielen kann!
  8. Reis ist nicht gleich Reis, die Vielfalt überwältigt mich jedesmal wieder wenn ich vor dem Marktstand stehe. Es gibt nicht nur “schönen” Reis, pappigen, gebrochenen oder Duftreis sondern auch noch einiges dazwischen.

Vor einiger Zeit haben wir in einem Artikel unseren Alltag ohne Fremdbetreuung beschrieben. In der deutschsprachigen Blogger Spähre ist das Thema gerade sehr aktuell, auf mehreren Seiten liest man Erfahrungsberichte zur Kita- oder Kindergarten-Eingewöhnung, darunter sowohl positive als auch negative. Ich finde das super und freu mich darüber. Natürlich nicht über die schlechten Erfahrungen einiger, sondern über die entstehende Diskussion, das Erzählen und Teilen. Denn endlich bewegt sich mal etwas und man nimmt das Thema “Betreuung des Kindes ja oder nein” als Fragestellung wahr.

Die Fragen verfolgen uns bis nach Thailand

Vor kurzem noch hab ich immer aus meinem Umfeld in Deutschland die Frage gehört: „In welchen Kindergarten wird denn dein Kind gehen?“ Wir hatten auch hier in Thailand, wo wir seit November leben, ein amüsantes Erlebnis mit einer älteren Holländerin. Wir machten eine kurze Pause an einem Café mitten im nirgendwo zwischen Chiang Mai und Pai. Der erste Satz, den die Dame in fließendem Deutsch fragte war: „Na, wieso bist du denn nicht im Kindergarten, sind Ferien in Deutschland?“. Von meiner spontanen Antwort war sie dann recht positiv angetan: „Die ganze Welt ist sein Kindergarten!“

Es kam mir oft so vor, als würde ausser uns niemand in Betracht ziehen, ob das Kind überhaupt fremdbetreut sein soll. Warum aber eigentlich? Leben wir nicht in einer Gesellschaft die vieles hinterfragt? Es ist selbstverständlich dass viele Menschen einen bestimmten Ernährungsstil haben, bewusst auf Auto fahren verzichten, auf Plastik. Man hat scheinbar alle Freiheiten, aber eine Kita ist ein absolut unantastbarer Fakt?

Das nervt mich manchmal, genau so wie es mich nervt, wenn uns in München Fragen zu unserem Leben in Thailand gestellt werden. „Was esst ihr denn da?“ „Gibt es da Klopapier?“ “Haben die Krankenhäuser?”… um nur mal am Rande einige der blödsten Fragen zu nennen.

Wie kamen wir auf unseren Weg?

Ich hole mal noch etwas weiter aus: für uns war es nicht unbedingt klar, dass Liam nicht in einen Kindergarten gehen wird, bevor unser Sohn 2011 auf die Welt kam.

Allerdings kam er recht mühsam und lautstark und das hat sich dann auch erstmal so fortgezogen. Plötzlich war unsere Vorstellung der friedvollen Familie auf den Kopf gestellt. Da war dieses 4,2 kg Baby, das sich so gar nicht an die Regeln (die wir uns naiv zusammengereimt hatten) zu halten schien. Schlaf hat er gefühlt fast gar nicht gebraucht, dafür aber umso mehr Milch. Diese Kind hat mich ausgesaugt, ich hab anfangs acht Liter am Tag getrunken da ich immerzu Durst hatte und ohne meine Schwiegermama wäre ich bestimmt verhungert. Klopausen waren hart um kämpft und wenn ich endlich in der Dusche stand kam Chris und meinte der Kleine hat schon wieder Hunger. Von wegen Stillabstand 3 bis 4 Stunden nach einigen Monaten. Dieses Kind hat mir da was anderes aufgezeigt.

So wunderbar das Leben mit ihm von Anfang an war, manchmal war es auch echt hart. Zum einen körperlich, denn unser Sohn hat jede Woche ca. 250g Gramm zugenommen und war immer groß und schwer. Das viele Stillen und Tragen war anfangs eine Herausforderung. Vor allem aber hatten wir wie wohl viele Erstlingseltern einen regelrechten Kulturschock. Weniges war so wie man es erwartet, die schönen Momente zudem viel bewegender als gedacht, aber auch die schwierigen Momente intensiver. Und vieles, worüber man sich gar keine Gedanken gemacht hat, wurde auf einmal zum Thema. Ich sag nur: kein Schnuller genommen, keine Flasche genommen, keinen Autositz gemocht, keinen Kinderwagen gemocht, nur am Körper geschlafen.

Wir fanden andere Wege und arrangierten uns

Nach einiger Zeit kamen wir ins Grübeln, denn alle anderen so schien es mir, mussten viel seltener stillen. Deren Kinder haben besser und länger geschlafen und waren weniger fordernd. Da fängt man an zu zweifeln, an sich und seinem Weg. Aber glücklicherweise haben wir gemeinsam unseren Weg neu gefunden und sind auf diesem geblieben. Dank Autoren wie Jean Liedlof, Jesper Juul und Carlos Gonzales, die wunderbare Bücher mit den Titeln wie „In Liebe Wachsen*“, „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück*“, „Das glücklichste Baby der Welt*“ und „Das kompetente Kind*” geschrieben haben, fanden wir Halt, neue Sichtweisen und Einstellungen haben sich manifestiert – Dinge, die wir intuitiv spürten, aber nicht konkretisieren konnten.

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Ich hab irgendwann die zweifelnde Stimme in meinem Kopf ausgeschaltet und versucht nur noch auf mein Gefühl zu hören. So kam es dann, dass Liam nicht mit einigen Monaten aus dem Elternbett zog (wie eigentlich angedacht) sondern im Familienbett weiterschlief und teilweise nach wie vor schläft. Ich stillte nicht wie geplant mit 6 Monaten ab, sondern bis er 20 Monate war und einfach keine Milch mehr kam. Wir hatten keinen Stillrythmus, sondern ein Stillen nach Bedarf. Wir benutzten den Kinderwagen nie, da er ihn nicht mochte sondern trugen ihn immer und überall. Wir fuhren nicht mehr mit dem Auto, da er dort nur schrie. Wir lernten, was Pucken ist und das Windelfrei* funktioniert.

Das war nicht immer alles ganz einfach, aber trotzdem für uns alle die beste Entscheidung. Es hat uns als Familie das Leben erleichtert, was aber anstrengend war, ist das man auf einmal etwas gegen oder zumindestens neben dem Strom schwimmt. Viele Eltern um uns rum schienen sich gar keine Gedanken zu machen über unsere Probleme, sondern haben einfach die gängige Linie durchgezogen. Selbst wenn ihr Kind die gleichen Symptome zeigte, irgendwann hat deren Kind aufgehört im Kinderwagen und Autositz zu schreien. Aber das konnten und wollten wir so einfach nicht machen.

Nun möchte ich nicht andere anschwärzen, sondern vermitteln, dass wir uns und unsere Werte neu definieren mussten und das auch getan haben. Hätten wir nicht reflektiert und uns Gedanken gemacht, scheinbar vorgegebenes in Frage gestellt, wären auch keine neuen Ansichten entstanden.

Mit einem Bein in Thailand – und mit einem auf deutschen Spielplätzen

Da wir bereits vor Liams Geburt wussten, das unser Weg uns wieder auf lange Reisen und nach Thailand führen wird, haben wir uns nie Gedanken um einen Kita Platz gemacht. Mit 13 Monate kam er dann auch zum ersten Mal für 7 Monate nach Thailand mit uns.

Als Liam älter wurde, kam immer mal das Thema Kindergarten auf, denn natürlich wünschten wir uns für ihn viele Kinder zum Spielen. Allerdings hat uns das verfügbare System einfach nicht überzeugt, egal ob hier in Thailand, wo wir aktuell leben oder in München. Was immer ich mitbekommen habe von aussen, hat mir meist nicht gefallen. Der Umgang mit den Kindern, der Ton der oft herscht und auch die Kinder an sich haben schon so ein großes Maß an Rivalität. Da wird nur mit denen aus der gelben Gruppe geredet weil man eben zu der Gruppe gehört. Die öffentlichen Spielplätze in München werden viel von Kita Gruppen genutzt, da sie selbst keinen Garten haben.

Also sind wir viel auf solche Gruppen gestoßen, wenn wir mit unserem Sohn dort waren. Eigentlich doch toll, denn wer will schon einen leeren Spielplatz. Allerdings gab es unzählige Fälle, in denen unser Sohn, der ja keine farbige Warnweste oder farbigen Hut aufhatte, angegriffen wurde. Aus dem nichts heraus wurde er geschubst oder ihm sein Spielzeug weggenommen. Auch Sätze wie “Der darf nicht mit Fußball spielen, der gehört nicht zu uns” sind gefallen. Abgesehen davon, wie wütend man da als Mutter wird, jetzt mal objektiv betrachtet, findet ihr das wünschenswert? Kinder im Alter von 1-5 denken und handeln schon im Klassensystem. Wir sind toll, die blauen sind doof, und der ohne Farbe ist erst gar nichts wert. Na hoffentlich haben die, die das gut finden, dann die Westen in allen Größen für ihre Kinder daheim, damit die auch ja nie mal ohne Farbe dastehen. Denn damit können sie dann sicher nicht umgehen.

Es gab natürlich auch Ausnahmen – aber wenn man die nicht findet?

Eine signifikante Ausnahme haben wir erlebt, mit Kindern aus einer Montessori Schule, die zufällig an dem Spielplatz gelandet sind. Diese haben sofort ohne zu zögern mit unserem Sohn gespielt, geteilt und ihn in ihre Mitte aufgenommen. Die Erzieherin hatte einen tollen Draht zu den Kindern und hat sich sehr nett mit mir unterhalten. Auch die Kinder untereinander haben endlich mal wie freie Kinder miteinander gespielt. Einfach anders, als die ganzen Gruppen auf die wir sonst trafen. Diese Erfahrungen waren sehr lehrreich für uns und hat uns auch erst die rießigen Unterschiede und das enorme Ausmaß, die Tragweite davon gezeigt.

Es mag nun also auch liebevolle Betreuungseinrichtungen geben, aber was wenn man die einfach nicht findet? Ich selbst war als Kind bei einer Tagesmutter und habe sehr gute Erinnerungen daran. Das war aber meines Erachtens ein Glücksfall, nicht die Regel. Nun machen sich natürlich viele andere Eltern genau so viele Gedanken wie wir, das sind dann auch die Geschichten, die man liest. Es wird beobachtet und meist rechtzeitig eingegriffen. Aber was ist mit vielen von denen die wirklich das System gar nicht hinterfragen, nicht darüber nachdenken, sondern einfach als Fakt ansehen. Über die wundere ich mich, wie kann es da solche Unterschiede in der Auffassung geben, was gut für Kinder ist? Ein bisschen machen sie mir auch Angst, denn ist es nicht unsere Aufgabe als Eltern, den für unser Kind besten Weg zu finden? Wer nun aber nicht sucht, was findet der?

Ein kleines Fazit – und wer sonst noch darüber schreibt

Bevor ich nun auf Zehen trete, die ich gar nicht kenne, höre ich an dieser Stelle auf. Die Message meines Textes soll sein: ich freue mich über das Thematisieren, das endlich stattfindet. Lasst uns weitermachen, es gibt da nämlich ein nächstes Thema für uns alle als Elter, die Schule. Ich wünsche mir, dass alle Deutschen wenigstens einmal den Begriff „Freilerner“ gehört haben und wissen was das ist. Denn dann wird dieser Weg auch als solcher wahrgenommen und nur dann kann man sich als Familie bewusst dafür oder dagegen entscheiden. Es ist nunmal nicht jedermanns Weg im Ausland zu wohnen. Es will auch nicht jeder aufgrund der Schulpflicht aus Deutschland weg. Eine Wahlfreiheit über den eigenen Weg der Familie wäre aber doch für uns alle Wünschenswert.

Danke an die folgenden Blogger mit ihren Artikeln:

  • Von guten Eltern mit ihrem mutmachenden positiven Bericht.
  • Urnaturaen mit meinem persönlichen Liebling, weil er uns ziemlich aus der Seele spricht.
  • 2KindChaos, mit ihrem wirklich traurigem und erschreckendem Bericht.
  • Blogprinzessin, die das finanzielle Argument beleuchtet und gleichzeitig pragmatisch verschiedene Lösungen als gut und akzeptabel bewertet

Wenn ich wen vergessen habe, meldet euch gerne dann erweitern wir die Liste noch.

Ein kleiner Hinweis, falls ihr wissen wollt was “freilernen” ist

Wer mehr über das Thema Freilernen wissen möchte, dem empfehle ich als erstes die Videos von und über André Stern. Er selbst hat keine Schule besucht, konnte sich frei entfalten und ist zu einem sehr gebildeten und vielseitig talentierten Menschen herangewachsen. Nebenbei ist er auch noch wahnsinnig sympathisch. Und wenn man erstmal anfängt, sich damit zu beschäftigen, bemerkt man wie groß diese Bewegung sowohl im deutschsprachigen Raum als auch im Rest der Welt ist.

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In Thailand wimmelt es nur so von Menschen mit Tätowierungen. Nicht nur die Touristen aller herren Länder, auch die meisten Einheimischen, vor allem die jüngere Generation hat viele Tattoos. Da lässt man sich schnell anstecken und möchte auch eines haben. Ich erzähl euch nun sicher nicht, dass ihr das nicht machen sollt, weil es in Deutschland nicht so verbreitet ist und euer zukünftiger Arbeitgeber es nicht gut finden könnte. Nein, das ist mir egal und ich finde es auch nicht mehr zeitgemäß. Allerdings gibt es trotzdem einige Dinge auf die ihr achten solltet.

Chris und ich haben uns beide mehrmals in Thailand tätowieren lassen und weder bereut noch Komplikationen gehabt. Damit ihr auch glücklich seid mit eurer Entscheidung gebe ich euch folgende Tipps mit auf den Weg.

1. Auswahl des Tätowierers

Tattoo Studios gibt es in Thailand wie Sand am Meer. Ich kann euch nur empfehlen, schaut euch das Studio an, erscheint es sauber, wird hygienisch gearbeitet, nimmt euch der Tätowierer Ernst bei eurem Anliegen. Informiert euch bei anderen nach dem auserwählten und schaut euch seine Designs und Referenzen an, auch das Facebook Profil ist oft hilfreich.

Selbst unser ehemals Gangster, Rasta Thai Tätowierer Poh ist in seinem Studio super ernsthaft bei der Sache, vor allem im Hinblick auf Hygiene. Auch was Änderungen des Designs angeht oder wenn man sich im letzten Moment nicht ganz sicher ist, hier sollte ein guter Tätowierer professionell sein und euch zu nichts drängen. Damit meine ich, coolness muss Professionalität weichen wenn es um eure Tätowierung geht.

2. Die Wahl des Motivs

Wenn ihr es schon wisst, das Motiv das ihr schon lange wollt, dann sucht euch einen Tätowierer der ähnliches schon als Referenz zeigt, um sicher zu gehen, dass es ihm auch liegt so etwas zu stechen. Theoretisch kann ein guter Tätowierer zwar alles, aber wenn es ihm liegt kann das Tattoo nochmal besser werden. Zum Beispiel bei Mandalas, Dot Work, Schattierungen oder auch Bamboo Tattoos.

Wenn ihr noch auf der Suche nach dem richtigen Motiv seid, schaut was der Tätowierer eurer Wahl so ausstellt. Ist etwas dabei was euch gefällt, oder spricht euch der Stil an, dann arbeitet mit ihm an einem eigenen Motiv für euch. Auch auf diversen Internetseiten und Pinterest findet man viele schöne Ideen. Wandelt diese dann ein wenig um für den persönlichen Touch, das ist immer schöner als eine Tätowierung die schon jeder 2. hat.

Nehmt nicht das erst beste sondern überlegt es euch eine Weile, ihr könnt es auch schon mal vorab als Zeichnung auf der gewünschten Stelle auftragen lassen um ein Gefühl dafür zu bekommen. Hetzt euch nicht mit der Entscheidung.

Manchmal passt das Motiv auch nicht auf die Stelle die ihr dachtet und ihr müsst nochmal an der Größe oder Positionierung etwas ändern. Macht das, ist es mal tätowiert sollte keine Reue mehr aufkommen.

Falls ihr hinsichtlich des Motivs noch unentschlossen seid, hier ein paar Quellen zur Insipration:

3. Allgemeine Pflege der Tätowierung

Gerade im tropischen Thailand muss man auf Wunden, und nichts anderes ist eine frische Tätowierung, besonders gut achten. Deshalb gilt auch hier folgendes:

  • Nach einigen Stunden die tätowierte Stelle abwaschen, vorsichtig darüber streichen, aber nicht rubbeln und keinen Waschlappen verwenden
  • Danach einmal täglich abwaschen (beim Duschen) aber keine Seife daran kommen lassen und auch nicht Baden.
  • Regelmäßig eincremen aber nicht einreiben. Wie oft am Tag hängt von eurer Haut, der Stelle und der Luftfeuchtigkeit ab. Die Tätowierung sollte nicht zu trocken werden aber noch atmen können
  • Einige Studios geben euch spezielle Cremes mit, wir haben gute Erfahrung gemacht mit Bepanthen Salbe und Kokosöl

4. Verhaltensregeln bei einer frischen Tätowierung

Auch wenn es schwer fällt weil ihr gerade alles auf einmal mitnehmen wollt, an folgendes sollte ihr euch unbedingt halten:

  • Keine direkte Sonneneinstrahlung für mindestens 2, besser 4 Wochen. (Viele Tätowierer raten auch nicht ohne Grund zu 8 Wochen)
  • Kein baden mit der Tätowierung im Pool, Meer oder sonstwo innerhalb der ersten 2 Wochen
  • Vorsicht mit Schmutz und Staub, dem seid ihr hier stärker ausgesetzt als zu Hause. Stichwort Sand am Strand.
  • Nicht zu viel schwitzen, was in dem heissen Klima eine Kunst sein kann. Also ab in den Schatten und cool bleiben. Bei Sport aufpassen, das Muai Thai Training muss dann halt pausieren
  • Vermeidet das Schlafen auf der Tätowierung bis der Schorf weggegangen ist, das kann gerade am Rücken eine echte Herausforderung sein
  • Keine fusselnde, reibende und zu enge Kleidung an der tätowierten Stelle tragen
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Unser Fazit

In Thailand eine Tätowierung zu bekommen ist erstmal einfach und schnell, man sollte sich aber auch hier nicht von dem Urlaubsfeeling übermannen lassen. Entscheidet selbst ob es der richtige Zeitpunkt ist. Denn ja es ist meist günstiger als in Deutschland, aber die guten Tätowierer kosten auch hier Geld und das Pflegen danach ist etwas aufwendiger und unter umständen passt es einfach gerade nicht in euren Reisplan.

Habt ihr das alles beachtet, spricht aber auch nichts dagegen eine lebenslange Erinnerung mit nach Hause zu nehmen.

Wer sich nun in Pai für eine Tätowierung entscheidet dem können wir Poh vom Monkeymagictattoostudio und Kui von Go Kui nur wärmstens empfehlen.

Lasst euch überraschen, was wir sonst noch so an Tätowierungen geplant haben!

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