Familien und Backpacker die Thailand bereisen, haben nicht selten die feste Absicht, Elefanten zu begegnen und auf ihnen zu reiten. Das ist für uns einerseits verständlich, sind es doch unglaublich faszinierende Geschöpfe. Wir schlüpfen aber häufig und gerne in die Rolle der Mahner und bitten Leute darum, nicht wahllos zu einer der unzähligen Touristenattraktionen mit Reitgelegenheit zu laufen, sondern lieber nach Projekten Ausschau zu halten, die sich im positiven Sinne diesen majestätischen Tieren annehmen und sie würdevoll behandeln. Wir haben nun endlich einen solchen Ort in Pai gefunden und wollen gerne von diesem berichten!
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Majestätisch trifft, was die Bedeutung des Elefanten in Thailand anbelangt, den Nagel auf den Kopf. Thailand hieß bis ins zur Mitte des 20. Jahrhunderts Siam und bis 1917 war die Landesflagge ein weisser Elefant auf rotem Grund.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Thailand noch mehr als 100.000 Elefanten, 50 Jahre später hatte sich diese Zahl halbiert, heute sind es nach Schätzungen ca. 5.000, die Meisten in Gefangenschaft. Aufgrund der massiven Zerstörung der natürlichen Dschungelgebiete schwindet der Lebensraum und die über Jahrhunderte als Helfer genutzten Elefanten haben durch Maschinen ihre wirtschaftliche Bedeutung verloren.
1989 wurden ein Gesetz erlassen, dass die Rodung des Dschungels stark einschränkte, und so verloren die Elefanten eine ihrer letzten großen Aufgaben, was sie und ihre Mahouts in finanzielle Probleme stürzte. Viele Elefanten werden deshalb heutzutage als Touristenattraktion eingesetzt, zum Trekking oder zirkusartigen Shows.
Es ist ja auch zu verführerisch: diese friedlichen Dickhäuter, die trotz ihrer immensen Größe und Kraft so sanft und vorsichtig mit Menschen umgehen. Darauf zu Reiten erscheint vielen als eine tolle Idee – wenn man sich mit dem Weg dorthin auseinandersetzt wird schnell klar: es gibt hier nur einen Beteiligten, der so einen Ausritt als Vergnügen betrachtet, und es ist nicht der Elefant.
Eigentlich sollte es heutzutage gar nicht mehr nötig sein, explizit darauf hinzuweisen, aber wir haben ein paar Quellen zusammengetragen, die die Misshandlungen beim Training der Elefanten beschreiben und teilweise auch auf bildstarken Foto- und Videoaufnahmen dokumentieren, besser nicht mit Kindern anschauen:
Oftmals wird als Gegenargument die jahrhundertelange Tradition des Elefanten als Arbeitstier angeführt und die Abhängigkeit der Mahout Familien. Aber nicht alles, was traditionell ist, ist auch gut in unseren Augen. Kinderarbeit hat auch eine lange Tradition, aber hier sind sich wohl auch die meisten einig, dass es besser wäre Alternativen für die Familien zu finden, als Kinder in Arbeitslager zu schicken.
Wir hoffen doch sehr, dass es genug Menschen gibt, die Elefanten auch dann als (Touristen-)attraktion sehen und dafür bezahlen möchten, wenn sie ihnen in einem natürlichen Lebensraum zuschauen können und von den Mahouts Informationen erhalten. Dazu muss man nicht auf ihnen reiten, es ist nur ein kleines Umdenken erforderlich, und schon gäbe es genug Einkommensmöglichkeiten. Statt 10 Euro für das Reiten zu zahlen lieber 20 Euro spenden wäre eine mögliche Schlussfolgerung.
Kommen wir jetzt zu unserem Erlebnis in Pai. Es gibt hier seit Jahren etliche Elefantencamps, die wir durch die Bank meiden und immer gemieden haben. Die Elefanten stehen dort den ganzen Tag angekettet in Stallungen und werden von vorbeifahrenden Touristen und Einheimischen gefüttert, und ab und zu reiten Menschen auf Ihnen ein wenig durch die Umgebung. Sogar unser 4-jähriger Sohn hat inzwischen Mitleid mit den Tieren, wenn er sie die Straße entlang schleichen sieht – glücklich sieht anders aus.
Umso mehr freuten wir uns, als wir vor Kurzem von Miguel, dem Betreiber eines Wiederaufforstungsprojekts einen Flyer erhalten haben, in dem er zu einer Spendenveranstaltung einlud. Die Kurzform der Geschichte ist, dass auf mehr als 70.000 Quadratmeter Land Miguel und sein Team von der Conserve Natural Forest Organisation eine Baumzucht betreiben und darüber hinaus die Aufzucht gefährdeter Tierarten anstreben, unter anderem vom Aussterben bedrohte Vögel und Schildkröten.
Vor kurzem haben sie zwei Elefanten aus einem der unzähligen Camps in Nordthailand heraus gekauft, die 45-jährige Mutter und ihre Tochter sind beide trächtig und ihnen steht das komplette Gelände zur Verfügung.
So kam es, dass wir an einem heissen Sonntag Nachmittag in einen eher abgelegenen Teil des Tals fuhren, 10km von der Hauptstraße entfernt steht man dann plötzlich vor dem Eingang des Conserve National Forests, die Straße bis dorthin ist gut befahrbar und asphaltiert. Die letzten Meter bis zum Flussbett des Pai Flusses, der hier das Tal verlässt und sich Richtung Mae Hong Son orientiert, muss man dann zu Fuß gehen. Vorbei an vielen kürzlich gepflanzten Bäumen gelangt man schnell zu einer Szenerie, die idyllischer kaum sein könnte. Und dann erblickten wir die eigentliche Attraktion: 2 Elefanten Damen (passend zum Muttertag) stehen im Wasser des knietiefen Flusses und ließen sich von den ca. 30 Anwesenden abwechselnd mit Bananen füttern und Wasser bespritzen. Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme und näherten sich den Tieren, mal vorsichtiger, mal mutiger.
Wir bekamen in den darauffolgenden Stunden immer wieder die Gelegenheit mit den Elefanten in Kontakt zu treten. Während die Erwachsenen den Informationen lauschten und sich unterhielten, genossen die Kinder ein Bad im Fluss. Die vielen Spielmöglichkeiten, die einem die Natur bietet, wurden vollends ausgeschöpft. Als die Tiere sich nach einem langen Spaziergang und einem erneuten Besuch bei uns am Fluss auf die nahegelegene Anhöhe begaben um dort zu fressen, liefen die Kinder mit und spielen dort in einem respektvollem Abstand ihr Spiel weiter. Alle Anwesenden hatten genug Freiraum und doch ist es ein für uns nur noch selten mögliches Zusammenspiel aus Mensch und Natur im Einklang, dass wir Erwachsene hier beobachten durften. Mit einem Glücksgefühl im Herzen ist dieser Tag zu Ende gegangen und wird in uns noch lange nachhallen.
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