Der Kulturschock bei einer Reise nach Thailand hält sich je nach eigener Offenheit in Grenzen, was unter anderem daran liegt, dass einem Thailänder ihre Kultur auch nicht gerade aufdrängen – und im Falle unangemessenen Verhaltens selten darauf hinweisen. Das führt dann bei vielen Besuchern dazu, dass sie sich eigentlich „falsch“ oder zumindest „fragwürdig“ verhalten und sich dessen noch nicht einmal bewusst sind.
In erster Linie liegt dies daran, dass Thais im Normalfall nicht die offene Konfrontation suchen, falls dieser seltene Fall doch Eintritt, ist große Vorsicht geboten. Ein Beispiel: wenn Menschen ohne T-Shirt durch Pai rennen, werden sie im Zweifel eher von ansässigen Farangs (Sammelbezeichnung westliche Ausländer) ermahnt, von Thais jedoch nicht. Oftmals kommt dann sogar ein Spruch in die Richtung „Die Thais haben aber nichts dagegen“ – dazu kann man nur sagen: Doch, das haben sie schon, aber sie sagen es einem eben nicht direkt.
Wir möchten gerne einige Verhaltensregeln und Besonderheiten in Thailand vorstellen, mit denen man auch oder gerade als erstmaliger Besucher konfrontiert wird.
Die thailändische Begrüßung besteht aus dem Grußwort „Sawadee“ (ausgesprochen „sawatdii“) und dem Anhängsel „kha“ (Frauen) bzw. „krab“ (Männer). Diese Anhängsel sollten im Prinzip an JEDEN Satz angehängt werden, es ist eine Höflichkeitsfloskel und ein „Sawadee“ ohne „krab“ ist nur halb so viel wert und klingt falsch.
Hinzu kommt der „Wai“, ein Gruß mit gefalteten Händen. Die Höhe der Handposition ist vom Status des Gegenübers abhängig, bei Mönchen werden die Hände beispielsweise vor die Stirn gehalten, im Normalfall reicht vor der Brust, Finger auf Kinnhöhe aus. Es wird oftmals empfohlen, dass von einem Ausländer kein Wai erwartet wird, was grundsätzlich stimmt, aber unterm Strich wird er doch immer mit Freude entgegengenommen. Der “Wai” wird auch bei einer Entschuldigung und beim Bedanken angewandt.
Wenn Kinder einen schönen Wai machen, schmelzen die Herzen der Thais dahin, und ganz nebenbei haben die meisten Kinder daran auch Spaß – nicht zuletzt durch die überschwänglichen Reaktionen der Thais. Liam ist mit 14 Monaten manchmal vornüber gefallen, so enthusiastisch hat er den Gruß durchgeführt.
Thais nutzen eigentlich nur Vornamen, genauer gesagt Rufnamen. Den offiziellen Vornamen haben die Meisten nämlich durch einen Spitznamen ersetzt, sei es bereits durch die Eltern oder einen im späteren Leben selbst ausgesuchten. So einfach ist das, gefällt einem der Namen nicht, sucht man sich halt einen anderen aus – wir mögen das Konzept. Dementsprechend sollte man bei der Frage nach dem Namen auch immer nur den eigenen Vornamen nennen und nicht darauf spekulieren, als “Herr Maier” angesprochen zu werden.
Darüber hinaus gibt es drei Worte oder Präfixe, die man vor dem eigentlichen Namen zur Anrede sagen kann:
Wie vermutlich schon aufgefallen, das Erweisen von Respekt im alltäglichen Umgang ist sehr wichtig in Thailand. Ein besonders gutes Beispiel stellt das Vorbeigehen an älteren, sitzenden Menschen dar.
Die Etikette sieht dann vor, dass der Vorbeigehende sich so weit bückt, dass der Kopf unter dem des Sitzenden ist. Es reicht auch schon das symbolische Bücken, wenn man beispielsweise an am Boden sitzenden Personen vorbeigeht. Aber mit der Nase in den Himmel gestreckt stolzieren, das ist nicht so gern gesehen.
Herumschreien ist generell nicht angebracht. Ob zum Rufen einer Person oder in einer Diskussion, eine angemessene Lautstärke ohne Meckern und Maulen, bringt einen im Zweifel immer schneller ans Ziel als ein emotionaler Ausbruch. Zu beachten ist, dass die oft laute Art zu reden, die Europäer pflegen, in den Ohren von Thais generell schon an Schreien grenzt – dann kann man sich vorstellen, wie da wirkliches Schreien erst wirkt.
Es gibt dabei einzelne Personengruppen, denen besonderer Respekt gegenüber gebracht wird:
Daneben ist es essenziell, keine Statuen des Buddhas zu entweihen. Also Finger weg und alberne Selfies mit einer Statue findet auch keiner lustig, es gab in den vergangen Jahren erschreckende Beispiele menschlicher Entgleisungen.
Und nochmal der Hinweis, nur weil niemand etwas sagt in so einer Situation, heißt das nicht, dass sie gutgeheißen wird.
Ein Extrembeispiel waren vor ca. 2 Jahren zwei Russen, die in einen Tempel in unserer Nähe eingebrochen sind, betrunken und anderweitig unter Drogen. Sie haben sich dann in Mönchsroben in den Gebetssaal gesetzt und weiter getrunken, bis die Mönche des Klosters sie dort entdeckten. Verhaftung und sofortige Abschiebung – damit wären sie sogar noch gut bedient gewesen. Einer der beiden zog es jedoch vor, bei der Verlegung in ein anderes Gefängnis einen Polizisten mit dem Messer anzugreifen. Die Abschiebung war dann erstmal hinfällig.
Darüber ließen sich ganze Bücher füllen, über die vor allem in Asien generell recht verbreitete Angst des “Gesicht Verlierens”. Im Kern geht es darum, dass man nicht in der Öffentlichkeit bloßgestellt werden möchte und das auch Anderen ersparen möchte. Das hat zum Teil recht interessante Auswirkungen, bietet aber auch durchaus Vorteile hinsichtlich der Vermeidung von Streits. Ein paar Beispielsituationen, die davon beeinflusst werden:
Der Kopf ist für Thais heilig und dort sitzt das Selbst. Das Berühren Fremder am Kopf ist keine gute Idee, selbst bei fremden Kindern ist es nicht unbedingt ratsam. Wobei gerade letzteres Thais sehr gerne gerade bei Farangs machen, ein zweischneidiges Schwert also. Kennt man die Kinder, so ist es kein Problem, auf diese Weise Zuneigung auszudrücken.
Was den Einsatz der Hände anbelangt, wildes Gestikulieren gilt als unhöflich. Man sollte nie auf andere Menschen mit den Fingern zeigen.
Und die Füße, das ist ein besonderes Thema. Füße sind das Gegenteil des Kopfes und gelten als schmutzig und unrein. Dementsprechend werden diese vor einer Massage rituell gewaschen, wenn sie danach angefasst werden sollen. Deshalb lässt man seine Schuhe vor dem Haus oder auch vielen Lokalen stehen (entsprechende Schilder beachten) und deshalb sollte man versuchen, nie mit den Fußsohlen auf andere Menschen zu zeigen. Verschränkte Beine sind deshalb oftmals unangebracht. Füße auf den Tisch legen ein noch schlimmeres Delikt, als bei einem strengen deutschen Patriarchen.
In Pai gibt es einen alten sehr traditionellen Friseur, der schickt Leute egal welcher Herkunft nach Hause, wenn sie mit verschränkten Beinen darauf warten, an die Reihe zu kommen. Mit dem Hinweis, dass man Morgen wiederkommen soll, mit den richtigen Manieren.
Thais legen sehr viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Niemand schaut einen Bauern schräg an, wenn dieser mit schmutzigen Klamotten in Erscheinung tritt – aber wenn man als reicher Mensch (und der ist man automatisch, wenn man sich die weite Reise leisten kann) in zerrissener Kleidung auftritt, darf man keine große Begeisterung erwarten. Schwere Zeiten für (Alt-)hippies! Eine Freundin von uns hat in Pai viel Geld gemacht durch den Verkauf von T-Shirts mit dem Aufdruck “Hippies Smell”, ihre Kunden waren zu mindestens 50% Thais. Dazu passend ist die Angewohnheit, keine Schuhe zu tragen. Vereinfacht gesagt, wenn man normalerweise seine Schuhe vor dem Betreten eines Hauses stehen lassen soll, wie bewerkstelligt man das denn, wenn man gar keine Schuhe trägt?
Und wenn wir schon beim “nicht Tragen” von Kleidungsstücken sind: liebe Männer, bitte lasst eure T-Shirts an. Es ist eine Sache, in die Strandbar zu gehen, aber schon der Gang in die Shopping Mall auf der anderen Seite der Küstenstraße, rechtfertigt das Anziehen eines T-Shirts. Und wenn kein Meer in Sicht ist, wie im Norden des Landes? Dann gibt es eigentlich gar keine Ausrede mehr. Gerade im Norden ist es einfach extrem respektlos halbnackt durch die Gegend zu laufen. Im Süden, vor allem auf den Inseln, sieht man auch öfter mal Thais “oben ohne”, aber muss das echt sein?
Ach ja, “oben ohne” bei Frauen: Geht gar nicht, das sollte denke ich jedem klar sein, wenn man bedenkt, dass viele Thai Frauen nur mit T-Shirt o. Ä. Baden gehen. FKK ist natürlich genauso unangebracht.
Kurze Hosen (auch bei Männern) und knappe Oberteile sind keine passende Bekleidung für den Tempelbesuch, aber das sollte selbstverständlich sein. Die generelle Ablehnung kurzer Röcke und knapper Tops, die in vielen Ratgebern angeraten wird, finden wir etwas überholt. Thais tragen selbst gerne durchaus körperbetonte Bekleidung, es ist nur eine Frage der Situation.
Die Bewertung von Situationen und Menschen unterscheidet sich teilweise erheblich von denen im Westen. Da kann es helfen, sich ein paar Beispiele vor Augen zu halten.
Beim Essen gibt es eine Vielzahl von Regeln, ein Verstoß gegen diese wird einem als Gast aber normalerweise verziehen – man weiß es ja nicht besser. Trotzdem der Hinweis auf ein paar Besonderheiten.
Wir haben uns das bewusst für den Schluss aufgehoben. “Mei pen Rai” ist so etwas wie der Landes-Slogan Thailands. Macht nichts, halb so schlimm. Dies wird sehr großzügig bei Kindern und Freunden angewandt. Kann sich aber gerade bei Problemen auch mal sehr negativ äußern, weil diese z. B. nicht ernst genommen werden. Im Großen und Ganzen macht diese Einstellung das Leben in Thailand jedoch sehr angenehm.
Daraus resultierend werden einem als Gast auch viele Fehltritte und Unwissenheiten verziehen, der erhobene Zeigefinger ist keine typisch thailändische Eigenschaft. So kommt es auch, dass Menschen sich tage- und wochen- und monatelang daneben verhalten können, ohne einmal mit ihrem Fehlverhalten konfrontiert zu werden.
Eigentlich könnten wir uns den letzten Absatz auch sparen: die Einen lassen sich eh nicht belehren und die Anderen werden davon nie betroffen sein, da sie nicht auf Ärger aus sind. Wir wollen trotzdem noch ein paar mahnende Worte anbringen.
Man sollte sich einfach über eine Tatsache im Klaren sein: irgendwann ist auch diese besondere Form der Toleranz ausgereizt und dann kann es durchaus in das Gegenteil umschlagen. Probleme werden in Thailand oft nicht durch ewiges Debattieren gelöst, was schon aufgrund sprachlicher Barrieren scheitern kann, sondern gerne mit der Faust. Ein extremes Beispiel dafür ereignete sich vor wenigen Monaten während Sonkran in Hua Hin, das Video ist nur etwas für starke Nerven.
Gewalt ist in Thailand ein großes Thema und ein ernsthaftes Problem, was sich allein an den jährlichen Zahlen an (Schusswaffen-)Morden zeigt. Thailand rangiert hier zusammen mit Kolumbien, Guatemala und Südafrika auf den Spitzenpositionen. Davon bekommt man als Tourist normalerweise nichts mit, um es aber auf den Punkt zu bringen: man sollte zwei Mal darüber nachdenken, eine Barschlägerei anzuzetteln, denn man weiß nie, wer alles eine Waffe dabei hat.
Wir sind ja seit letztem Jahr erstmals im Besitz eines eigenen Autos in Thailand. Das nutzten wir auch kräftig aus und fuhren von Ende Februar bis Anfang April mehr als 4.000 km damit, quer durch Thailand. Dabei entdeckten und lernten wir einiges Neues und durch etwas Schummeln wurde die längste Etappe dieses Trips für alle Beteiligten erträglich.
Wir fuhren im vergangenen Februar aus Pai nach Chiang Mai und dann zum ersten Mal in 10 Jahren Thailand nach Hua Hin. Der Norden liegt ja alljährlich ab Ende Februar für 4 bis 8 Wochen unter einer Rauchglocke, diesen Zeitraum nutzen wir immer für eine schöne Zeit am Meer. Der kleine Haken an der Geschichte: von Chiang Mai nach Hua Hin sind es knappe 900 km. Diese Strecke mit einem kleinen Kind auf der Rückbank klang nicht sehr verlockend. Folgende Entscheidung fiel uns deshalb leicht: man kann von Chiang Mai nach Hua Hin fliegen für weniger als 50 € – für zwei Personen! Ein geringer Preis dafür, dass man nicht 12 Stunden Autofahrt mit Kind durchhalten muss, was an einem Tag eh nicht praktikabel gewesen wäre. So haben wir uns aufgeteilt, Liam, Chris Vater und Victoria im Flieger, Chris und seine Mutter im Auto.
Fliegen war definitiv angenehmer als die Autofahrt!
Unsere ersten 2 Nächte verbrachten wir in dem Ort Cha Am. Etwas nördlich von Hua Hin gelegen, ist es dort recht ruhig und erholsam. Wir mieteten ein Appartement, direkt am Meer mit einem atemberaubenden Blick, da wir uns im 15. Stock befanden. Es gab einen Swimmingpool und das Nachbargrundstück war unbebaut, somit konnten wir dort schön am Strand in der ziemlich tosenden Brandung spielen.
Davon abgesehen war Cha Am vor allem in sofern interessant, weil wir zum ersten Mal an einem großen Strand waren, der voll und ganz auf Thais als Besucher ausgerichtet war, mit auffallenden Unterschieden: statt ein paar Sonnenliegen und -Schirmen gab es eine mehrere Hundert Meter lange, durchgehende Fläche aus Planen und Schirmen als Sonnenschutz, ca. 10 Meter breit. Und darunter standen ganz eng zusammen Klappstühle und Tische. Man muss dann Miete für den Tisch bezahlen und es kommen Händler vorbei die Essen und Trinken verkaufen. Irgendwie echt witzig und das Essen war sehr gut.
Der Platz am Strand selbst ist dann relativ klein, hier findet man zahlreiche fliegende Händler vor, man kann auf Pferden reiten, Bananenboot fahren, Jetski ausleihen und auch Baden ist möglich. Wir empfehlen diesen Strand, um einmal thailändische Badekultur zu erleben und um einen schönen Tag mit Freunden zu verbringen. Wer einen ruhigen Strand mit einsamer Sonnenliege sucht, der wird hier jedoch enttäuscht sein. Aber dafür gibt es in der Gegend auch ruhigere Strände.
Aus Sicht eines Thailändischen Urlaubers macht das alles einfach Sinn: in die Sonne will sich eh keiner legen und zusammensitzen bei Essen und Trinken ist wichtig.
Unser nächster Stopp war in Hua Hin, in der Nähe des Khao Takiab Tempels und Hügels am südlichen Ende der Stadt. Die Stadt ist ca 200 km südlich von Bangkok und das bedeutet, unter der Woche ist es relativ ruhig und gemütlich, am Wochenende und an Feiertagen sowie in der Ferienzeit kann es aber ganz schön voll werden.
Am südlichen Rand von Hua Hin befindet sich der Ortsteil Khao Takiab. Hier geht es wesentlich ruhiger zu als in Hua Hin selbst. Es gibt 2 Strandabschnitte die von einem großen Felsen unterteilt werden. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht über die Gegend, aber Achtung vor den freilaufenden Affen. Der linke Strandabschnitt ist noch etwas kleiner als der rechte, beide besitzen jedoch wunderbar feinen Sandstrand und ein flach abfallendes Meer zum schön baden. Hier finden sich auch viele Sonnenliegen und Restaurants. Ideal für einen ruhigen Badeurlaub mit oder ohne Kinder.
Wir mieteten eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern für uns alle, mit tollem Swimmingpool. Zum sehr schönen Strand waren es nur 5 Minuten Fußweg, sehr weitläufig und flach zum Spielen für Kinder und Baden für Erwachsene. Man findet hier natürlich auch Hotels direkt am Strand, allerdings waren diese ausserhalb unseres Budgets und wer länger unterwegs ist, der weiss um die Vorteile einer eigenen Küche. Wer ein tolles Hotel mit tollem Restaurant direkt am Strand sucht, dem können wir das Anantasila Villa By The Sea* empfehlen!
Hua Hin selbst erlebten wir nur am Rande, da wir leider mehr mit Krankenhausbesuchen beschäftigt waren. Trotzdem war unser Eindruck sehr positiv, da viel geboten wird. Wer eine Stadt mit Strand, Shopping-Centern und Nachtleben sucht findet hier ebenso etwas wie derjenige, der einen ruhigen und entspannten Strandurlaub sucht. Irgendwie ein bißchen wie Chiang Mai am Meer.
Uns zog es nach einigen Nächten weiter nach Sam Roi Yod, südlich von Pran Buri. Hier ist Thailand noch ursprünglicher mit lokalen Märkten und kleinen Tante Emma Läden. Die Dolphin Bay in der unmittelbaren Nähe unseres gemieteten Bungalows war kilometerlang, sehr breit und fast menschenleer. Einige Restaurants findet man dort aber trotzdem, ebenso wie Massage Angebote, kleine Bars und auch das ein und andere Hotel oder Guesthouse. Unsere Unterkunft hatte einen tollen Pool der sich durch die gesamte Anlage zog, inklusive Wasserrutsche und Kletterbereich. Das ganze ist unter schwedischer Regie entstanden und dementsprechend stark von Skandinaviern frequentiert. Für drei Nächte war das auch witzig – länger muss jetzt nicht sein. Es gibt aber in Strandnähe unzählige Häuser zur langfristigen Miete, das könnte durchaus interessant werden für uns.
Wer nicht unbedingt eine eigene Küche benötigt, dem können wir das Dolphin Bay Resort* sehr empfehlen. Direkt am Strand gelegen. Mit Pool, Kinderspielplatz und sogar Kinderbetreuung. Dies war unser absoluter Lieblingsstrand, allerdings ist hier ganz klar die Erholung im Vordergrund. Denn es gibt weit und breit kein Shoppingcenter oder ähnliches. Wer jedoch eine Weile ausspannen möchte ist hier wirklich gut aufgehoben, auch mit Kindern. Ein eigenes Fortbewegungsmittel ist aber anzuraten!
Unser Fazit zu der Gegend um Hua Hin ist, dass es wirklich nicht immer eine Insel sein muss, um einen schönen Strand zu haben. Wer nicht soviel Zeit zum Herumreisen hat, gerne auch noch die Vorteile einer großen Stadt um sich hat oder etwas mehr von Thailand und seinen Menschen kennen lernen möchte, der wird hier auf jeden Fall zufrieden sein. Denn man ist auf Touristen, aber vor allem auch auf einheimische Touristen eingestellt, und kann viel mehr Thailändern begegnen als auf den meisten Touristeninseln. Für uns steht ganz klar fest, dass wir uns sehr wohl gefühlt haben und auf jeden Fall wiederkommen werden.
Neben vielen Bars und Restaurants sowie schönen Stränden findet man in Hua Hin auch den Black Mountain Wasserpark mit Rutschen und vielem mehr, für die Abenteuerlustigen unter euch.
Wer eher an der Geschichte interessiert ist, kann den Königspalast Maruekatayawan Palace und den Wat Hua Hin (oder Wat Ampharam) Tempel besuchen.
Wasserfall- und Nationalparkliebhaber finden ca. 60 Km westlich und südlich von Hua Hin einige schöne Plätze wie den Pala-U Wasserfall und den Sam Roi Yod Nationalpark. Auch einen Floating Market findet man ca. 11 Km südlich von Hua Hin.
Es findet sich hier für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas, ob über Agoda, Booking.com oder AirBnB, ihr habt die Wahl. Empfehlen können wir persönlich die folgenden drei Unterkünfte bei Airbnb:
Wir waren Anfang April zum zweiten Mal nach 2008 in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia. Und was sollen wir sagen, wir mögen die Stadt immer noch oder sogar noch etwas mehr also davor.
Es war auch das erste Mal, dass wir mit Kind in Kuala Lumpur waren und Liam schwärmt nach wie vor von dem Aufenthalt. Da ein Städtetrip mit Kind durchaus eine Herausforderung sein kann, berichten wir an dieser Stelle von unseren Erfahrungen. Den Anfang machen Liams Top-5.
Im Shoppingcenter KLCC ist dieses sehr bekannte Entdeckungs- und Mitmachmuseum für Kinder beheimatet. Zum Großteil ist es zwar eine Werbeveranstaltung der Petronas Ölgesellschaft, das stört die Kinder aber erwartungsgemäß nur wenig. Liam war restlos begeistert, und wir haben nach 3 Stunden alle einen dicken Kopf von den vielen Eindrücken gehabt. Es gibt auch eine große Spielstation mit ferngesteuerten Robotern, Science Show und vielem Mehr.
Für Kinder ab 3 Jahren finden wir es absolut empfehlenswert und auch die Erwachsenen werden sich nicht langweilen und lernen einiges dazu. Essen und trinken nicht vergessen und viel Zeit einplanen.
Direkt vor den Stufen des Shoppingcenter ist ein großer Park angelegt worden mit einem Springbrunnen, Wege mit Grünflächen und einem Spielplatz sowie Wasserspielplatz. Am Abend wird eine Lichtershow mit hinterlegter Musik mit den Springbrunnen aufgeführt. Für Kinder ist das fast wie Silvester und auch die Erwachsenen waren begeistert.
Tagsüber empfiehlt sich sehr der Besuch an dem Wasserspielplatz. Man läuft nur wenige Minuten vom Shoppingcenter dorthin. An Badesachen denken, da die Kinder nicht nackt reindürfen. Die Wassertiefe ist auch für Krabbelkinder geeignet, da sehr niedrig, das ermöglicht ein wildes Herumtollen und Spielen. Es gibt außerdem einen kleinen Wasserfall und Duschen, alle Kinder waren schwer begeistert. Unsere Zeit dort wurde durch einen Platzregen unterbrochen, ansonsten hätten wir Liam wohl nie wieder wegbekommen.
Lange nicht so bekannt wie der Birdpark ist die nahegelegene Schmetterlingsfarm. Dafür ist diese auch bei weitem nicht so groß und weitläufig, was mit einem Kleinkind ja nicht unbedingt von Nachteil ist. In brütender Hitze lange Wege zu laufen findet unser Sohn einfach nicht so toll. Deshalb haben wir uns für die kleine Schmetterlingsfarm mit ganz viel zum Anschauen auf kleinem Raum entschieden. In 45 Minuten waren wir gemütlich einmal im Kreis gegangen, haben ebenso die vielen Fische bewundert und alles in Ruhe fotografiert. Auf dem Weg zum Ausgang befinden sich dann noch viele Glaskästen mit lebenden und toten Schmetterlingen und Käfern, die Liam ebenso sehr begeistert haben wie die Schmetterlinge selbst.
Na gut, zugegebener Maßen war Liam nur halbwegs begeistert von den imposanten Zwillingstürmen. Er hat zwar hingebungsvoll Fotos davon gemacht neben seinem Papa, aber wenn man ihn nach der Stadt fragt, kommt dieses Gebäude nicht wie aus der Pistole geschossen. Allerdings waren wir auch nicht auf der Aussichtsplattform, da diese wegen Renovierung gesperrt war – und auch nicht gerade günstig wäre. Für uns Erwachsene war es aber wieder ein toller Anblick, wie diese mächtigen Türme in den Himmel ragen. Die Beleuchtung bei Nacht erinnert einen an Elfentürme, weil sie silbern funkeln und strahlen.
Es gibt ein beeindruckendes Angebot an öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Vor allem die vielen verschiedenen Zugvarianten haben es unserem Kind angetan, ob Monorail oder KL Train. Obwohl es teilweise schlechte Verbindungen gibt und der Ausbau des Netzes in die Vororte nicht immer ideal ist, hat es für unsere touristischen Zwecke absolut gereicht.
Es gibt übersichtliche Fahrpläne und auch die Bezahlung ist einfach zu verstehen. Viele Haltestellen sind sehr nahe an den Sehenswürdigkeiten gelegen und die Fahrt geht ruck zuck und ohne Stau.
Aber auch Taxi fahren ist nicht sehr teuer, vor allem als Familie ist es in vielen Fällen sogar genauso günstig wie Zugfahren. Wer vom Flughafen aus mit dem Taxi in die Innenstadt möchte, sollte sich noch im Gebäude einen Taxi-Coupon holen, das garantiert einen günstigen Preis. Wir hatten aber auch sonst nie Probleme ein Taxi zu bekommen, dass nicht den Taximeter angemacht hat, ganz im Gegenteil zu Bangkok. Auch das ein oder andere nette Gespräch mit dem Fahrer hat sich hier schnell ergeben, was auch am exzellenten Englisch der Einheimischen liegt..
Schon von unserem vorherigen Besuch hatten wir positive Erinnerungen, die wieder bestätigt wurden. Ob klassische einheimische Gerichte wie Nasi Lemak und Laksa oder die indisch beeinflussten Gerichte wie Roti Canai (Pfannkuchen mit scharfem Curry) und Roti Bomb (Pfannkuchen mit Kondensmilch und Zucker), wir haben sie alle geliebt und verschlungen. Zum Ausgleich der reichhaltigen Speisen gab es meist noch einen gesunden Grünen Saft, den man an vielen Ecken erhält. Als Kaffee-Alternative können wir den Teh Tarik sehr empfehlen. Ein schwarzer Tee mit viel Kondensmilch und Zucker – gesund ist anders, aber lecker ist er allemal.
Neben vielen Straßenständen haben wir unseren Lieblings Foodcourt im KLCC gefunden. Mit Aussicht auf den Springbrunnen und Park, sowie einer großen Anzahl von Essenständen sind wir fast täglich zum Essen hin gegangen. Obwohl in einem teuren Shoppingcenter gelegen, war es auch ziemlich schonend für den Geldbeutel, denn die Preise für die einzelnen Gerichte waren sehr gering und bei weitem billiger als in richtigen Restaurants.
Im Gegensatz zu Thailand spricht in Kuala Lumpur jeder Englisch – und zwar fast fließend. Dies macht es Touristen natürlich unglaublich leicht, sich jederzeit und überall zu verständigen. Ein ziemlich angenehmer Aspekt dieser Stadt.
Da die Menschen sehr offen und nett sind, haben wir uns von Anfang an in Kuala Lumpur so wohl gefühlt. Wir sind sofort mit jedem ins Gespräch gekommen und haben uns immer willkommen und sicher gefühlt. Für alle denen es nicht bewusst ist, Kuala Lumpur ist ein großer Mix aus Indischer, Chinesischer und Indonesischer Kultur und verschiedenen Religionen (ca. 46% Muslime, 36% Bhuddisten, 6% Christen und 9% Hindus) die sehr friedlich und im Einklang miteinander zu Leben scheinen. Diese Toleranz fühlt man richtig und ist schön zu erleben.
Wir hatten ein tolles Apartment über AirBnB gebucht, zu Fuß 5 Minuten von den Petronas Towers entfernt. Der Pool mit Ausblick auf dem Dach war ebenso ein Highlight wie das bequeme Bett und die Badewanne inklusive Regendusche. Eine zentrale Lage empfinden wir bei einem Kurzaufenthalt wie wir ihn hatten (3 Nächte) wirklich von Vorteil, da man sich immer wieder zwischendrin ausruhen kann. Ebenso verliert man keine Zeit durch lange Wege.
In unserem Fall war AirBnB auch definitiv billiger als ein vergleichbares Hotel in derselben Lage. Es war sogar so, dass die gleichen Apartments im gleichen Gebäude bei Agoda ca. 60% teurer waren.
Komplett durchgeplante Tage mit viel Programm würden wir nicht empfehlen. Das Tempo mit Kind ist natürlich langsamer als ohne und Kuala Lumpur kann wie viele asiatische Großstädte auch anstrengend werden.
Die ersten 2 Tage haben wir ein gemäßigtes Tempo angeschlagen, dass Liam gut mit halten konnte. Am 3. Tag sind wir etwas in unser altes Muster verfallen und haben den Tag ziemlich vollgepackt mit vielen Plänen und langen Wegen. Dafür war Liam am letzten Tag dann nicht mehr aufnahmefähig und wir haben uns vor dem Flug am Abend nur noch entspannt.
Unser jüngstes Familienmitglied ist zwar erst 4,5 Jahre alt, aber in so mancher Hinsicht schon ein sehr erfahrener Traveller. Woran man das erkennt? Das wollen wir euch gerne erzählen, natürlich mit dem ein oder anderen Augenzwinkern. Zum Abschluss gibt es dann noch ein paar Informationen zum Reisepass und Kinderreisepass!
Schon seit mehr als einem Jahr ist Liam fasziniert von den verschiedenen Landesflaggen, das war schon in Deutschland so, aber da in Thailand die Flaggen des Landes, des Königs, der Königin und viele andere mehr sehr präsent sind, wird seine Leidenschaft weiter gefördert. Kürzlich bekam er dann bei unserer lokalen Milchfarm kleine Zahnstocher-Flaggen geschenkt, seitdem kennen wir wieder einige mehr. Und ja, auch ich lerne ständig dazu, oder kennt ihr etwa alle Landesflaggen? So kommt es also, dass wir fast täglich über verschiedene Länder reden, welche Sprache man da spricht und wo dieses Land auf der Welt ist. Ich denke es ist bald Zeit für eine Weltkarte an der Wand, um das besser zu verdeutlichen.
Versuchen wir es mal mit einer vollständigen Auflistung:
Für sein Alter ist das eine ganz schöne Liste finde ich. Zu seinem Leidwesen konnte er noch nie in einem dieser Flughafen-Elektroautos und Golfcarts fahren – kommt schon noch. Diesen Sommer in München kommen wir wohl auch um die herbeigesehnte Pferdekutschfahrt nicht mehr herum.
Man kann ihn durchaus als zweiradsüchtig bezeichnen und da kam das folgende Video gerade Recht – leider ist das Gefährt etwas zu teuer, sonst hätten wir uns wohl schnell eins besorgt!
Unser Kind war schon immer ein großer Redner. Seit die ersten Töne seinen Mund verlassen haben, ist er nicht mehr ruhig zu bekommen. Hat ihm anfangs im Englischen der Wortschatz noch gefehlt, um seiner Leidenschaft auch in dieser Sprache zu fröhnen, so ist er nun soweit. Die sich immer wieder verändernden und sehr blumigen Geschichten, die seinem Kopf entspringen, kann er nun auch auf Englisch zum Besten geben. Unsere Freunde, die dies bisher so nicht erleben konnten, kommen nun aus dem Staunen über seine Fantasie nicht mehr heraus. Schon so mancher wollte eigentlich nur „Hallo“ sagen und saß nach einer halben Stunde immer noch bei Liam am Boden, um das Ende der Geschichte abzuwarten. Wehe dem, der es hier eilig hat. Beim Singen wird er gerne auch mal zweisprachig, wenn ihm der Text nicht mehr einfällt oder er Lust auf etwas Neues hat. Wobei die zweite Sprache auch nicht Englisch sein muss, nennen wir es mal “Fantasisch” mit Anlehnung an Klingonisch.
Dank der Flaggen und der verschiedenen Länder, die wir bereisen, ist sich Liam darüber im Klaren, dass es da noch mehr gibt als das eine Land indem er sich aktuell aufhält. Derzeit versucht er die Unterschiede zwischen Städten, Ländern und Kontinenten zu verstehen. Manchmal hat er es schon sehr gut drauf und andermal ist alles ein einziges großes Durcheinander. Nun kennt er auch schon 3 Währungen (Baht, Ringgit und Euro) und hat neulich erklärt, er bräuchte auch 3 verschiedene Geldbeutel um nicht durcheinander zu kommen. Na das kann ja noch was werden, als nächstes möchte er wohl auch sein Taschengeld in drei Währungen ausgezahlt bekommen.
“Können wir Oma und Opa anrufen?” Gerne entsprechen wir diesem Wunsch und die Großeltern freuen sich ja auch immer sehr. Wenn er den Wunsch allerdings um 9 Uhr morgens nach Thailändischer Zeit äußert müssen wir ihm doch mal widersprechen, denn bei aller Liebe freuen sich die Großeltern in der Regel nicht über einen Anruf um 4 Uhr morgens. Und so kam es, dass er inzwischen ganz gut die Unterschiede erkennt. Er weiß, dass es in Deutschland mitten in der Nacht ist, wenn wir beim Frühstück sitzen. Oder es Mittag in Deutschland ist, wenn bei uns die Sonne gerade untergeht.
Der ultimative Beweis und eigentliche Anlass dieses Artikels. Als wir in Thailand unseren letzten Teil des Visums aktivieren wollten, fiel uns auf, dass unser Kind ja kaum mehr Platz in seinem Pass hat. Nur noch eine halbe Seite blieb übrig und etwas Zwischenraum auf den Seiten davor – na wer denkt denn auch an sowas? Obwohl die Kinderreisepässe nur 12 Seiten statt 32 haben, ist das ja schon irgendwie etwas Besonderes. Die folgenden 4 Stempel habe ich mit viel Lächeln und Bitten auf die verbleibenden Zwischenräume verteilen können. Es ist zwar kein Problem, bei einer deutschen Botschaft in Thailand einen neuen Pass für Liam zu beantragen, billiger bekommt man diesen aber in Deutschland und darum warten wir bis in ein paar Wochen.
Wir wussten vor dem überquellenden Reisepass unseres Sohnes gar nicht, dass es auch für Kinder die Option gegeben hätte, einen “normalen” Reisepass zu beantragen. Die Hauptunterschiede sind:
Der Kinderreisepass ist ab Ausstellung 6 Jahre gültig und kann um 6 Jahre verlängert werden. Die Gültigkeit erlischt spätestens mit dem 12. Geburtstag. Ab 24 Jahren kostet der Pass 59 € mit 32 Seiten und 81 € mit 48 Seiten, was bei dann 10 Jahren Gültigkeit durchaus sinnvoll erscheint.
Das Foto kann für 6 Euro mit einem aktuellen überklebt werden, um die Erkennbarkeit des Kindes zu gewährleisten – was bei einem Foto aus der Säuglingszeit wohl eher schwer ist und eventuell zu Problemen bei Grenzkontrollen führen kann. Wir hatten jedoch bisher nur einmal ein Problem bei der Passkontrolle, Liam ist jetzt 4,5 und auf dem Foto ist er 10 Monate. Jetzt ratet mal, wann es einen blöden Spruch wegen dem nicht aktuellen Foto gab? Bei der Wiedereinreise nach Deutschland mit knapp 3,5 Jahren. Wo auch sonst…
Im zweiten Teil unserer Freilerner Diaries möchten wir ein wenig davon berichten, wie unser Sohn Liam sprachlich in Thailand zurechtkommt, obwohl seine Muttersprache Deutsch ist – und die hilft ihm hier außerhalb der Familie nicht sehr viel.
Es gibt immer mehr Familien, die für längere Zeit auf Reisen gehen. Sei es für ein Jahr oder unbegrenzt, sie alle haben oftmals Bedenken, wenn es darum geht, wie ihre Kinder (die in der Regel bis dahin nur deutsch gesprochen haben) damit zurechtkommen sollen, dass nun vermehrt Fremdsprachen wichtig sind. Obwohl wir der Meinung sind, Kinder an sich benötigen keine Sprache zum Kommunizieren, ist es natürlich sehr hilfreich, wenn eine gemeinsame sprachliche Basis vorhanden ist. Praktischerweise kommt man in vielen Teilen der Welt mit Englisch gut weiter, so auch in Thailand. Wenn die Kinder also diese Sprache beherrschen, ist ihnen schon einmal viel geholfen. Dass Kinder englisch lernen können, ganz ohne Schule oder einen Lehrer möchten wir euch anhand unseres Sohnes vorstellen.
Liam hat einen Vorteil gegenüber vielen andern Kindern. So richtig fremd ist unserem Sohn weder die englische noch die thailändische Sprache, seinen ersten längeren Aufenthalt hier in Thailand von 6 Monaten hatte er schon mit knapp einem Jahr. Wir wohnten damals im Guesthouse von Freunden und die Besitzer sowie alle Angestellten sprachen den ganzen Tag immer wieder thailändisch mit ihm. Das hatte zur Folge, dass er mit knapp 19 Monaten zu 70 % Deutsch sprach und zu 30 % Thai. Es gab einige Dinge, für die er das thailändische Wort klar bevorzugte, anstatt “Aua” sagte er beispielsweise immer “Jeb” – zum Erstaunen der Menschen in Deutschland, als wir wieder in München ankamen.
Vieles davon hat er natürlich in den darauffolgenden 17 Monaten in Deutschland wieder vergessen und Englisch spielte zu diesem Zeitpunkt eine untergeordnete Rolle. Auffällig ist jedoch, dass er auch heute noch von diesem frühen Kontakt mit der thailändischen Sprache profitiert. Thai ist nämliche eine tonale Sprache aus der Gruppe der Tai-Kadai-Sprachen (wie auch laotisch), viele Worte haben bis zu 5 verschiedene Bedeutungen und die eigentliche Bedeutung definiert sich über den Tonfall bzw. die Betonung. “Ma” kann beispielsweise Hund oder Pferd heissen, es kann also passieren, dass man sagt: “Kann ich auf dem Hund reiten?”.
Für Menschen mit einem muttersprachlichen Hintergrund in einer nicht-tonalen Sprache (alle germanischen oder romanischen Sprachen) sind die Unterschiede oft schwer zu hören und noch schwieriger in die Tat umzusetzen. Liam wird immer attestiert, dass seine Aussprache von Thai Wörtern sehr gut und klar ist, ein Kompliment, dass Thais Ausländern nur selten zukommen lassen – wir selbst bekommen es sehr selten zu hören! Dies zeigt ganz klar, dass ein früher Kontakt im Leben mit verschiedenen Sprachen vom Gehirn registriert und gespeichert wird. Liam hört ganz selbstverständlich den Unterschied im Ton, während wir auch nach mehrmaligem Nachfragen oftmals ratlos sind.
Mit drei Jahren war Liam dann wieder für 6 Monate in Thailand. Da wir dieses mal mehr mit englischsprachigen Personen Kontakt hatten, bzw. selbst eben auch englisch gesprochen haben entwickelte sich sein Englisch nach und nach. Er verstand immer mehr, aber freie Gespräche führte er nur selten. Gerade als er einen Sprung hinlegte und anfing damit, selbst Sätze zu formulieren, mussten wir wieder nach Deutschland. Wir versuchten das Erlernte durch uns etwas am Leben zu halten, aber so richtig wollte das nicht klappen. War aber auch nicht schlimm, wir wussten ja, dass wir bald wieder in Thailand sind.
Liam sagte immer: “Wenn wir wieder in Thailand sind, dann spreche ich ganz viel englisch!”
Und genau so kam es. Wir landeten, nach einem halben Jahr Deutschland, im November 2015 wieder in Bangkok und er quatschte gleich mal im Flughafen mit der Kellnerin vom Nudelsuppen-Shop drauf los, indem er selbstständig nach Stäbchen fragte. Sein Wortschatz war natürlich noch sehr limitiert, aber dieses Schicksal teilt er mit vielen anderen Menschen hier und gerade bei Kindern gibt sich jeder in Thailand viel Mühe, die Wünsche an den Augen abzulesen.
Im vergangenen November sind wir in Pai in das Mietshaus von Freunden eingezogen und auf demselben Grundstück wohnt ein Mädchen, dass zwei Jahre älter und halbe Engländerin ist. Die ersten Wochen waren die beiden unzertrennlich und auch ansonsten konnte er sich nicht über mangelnden Kontakt zu englisch sprechenden Menschen beschweren. Umgeben von der englischen Sprache hat das bei ihm eine stetige Verbesserung seiner Kenntnisse bewirkt. Obwohl er ja eben nicht in einem Kindergarten, sondern immer mit uns zusammen ist. Das bedeutet einerseits, er hört und spricht nach wie vor zu 80 Prozent Deutsch, was nun eher ungeeignet zum Erlernen einer Fremdsprache ist. Andererseits ist in unserem Umfeld bis auf eine Schweizer Freundin, niemand der deutsch spricht und alle Kinder und Erwachsenen um ihn rum sprechen Englisch. Dadurch erfährt er sowohl Wörter aus der Welt der Erwachsenen als auch der Kinder im Spiel.
Und, soviel sei gesagt: “poopoo pants” hat er nicht von Erwachsenen gelernt! Hoffen wir zumindest.
Insgeheim wünscht man sich als Eltern natürlich, dass das Kind ganz schnell die Sprache lernt, um nicht ausgegrenzt zu sein. Trotzdem haben wir ihm keinen Druck gemacht, ihn immer frei entscheiden lassen, wie viel er in Englisch sprechen möchte. Wenn er sich nicht traute, haben wir übersetzt und machen das auch heute noch ab und an. Er wurde nie gezwungen oder, “ins kalte Wasser geschmissen” oder von uns “vorgeführt”. Es sollte seine Entscheidung sein, in welchem Tempo er diese neue Sprache annimmt. Im Sinne des Attachement Parenting haben wir eben auch hier gehandelt. Diesen Weg geht man meiner Meinung nach in allen Lebenslagen, nicht nur in einer.
Da er jedoch von sich aus ein sehr geselliger und mitteilsamer Junge ist, wendet er täglich mehrmals seinen kompletten Wortschatz an und baut ihn auch stetig aus. Übrigens ebenso noch im Deutschen, im Moment ist sein Lieblingswort “apropos”. Als uns 2 Monate lang Liams Großeltern besucht haben, ist sein Englisch etwas langsamer vorangeschritten. Dafür hat er wieder einen Riesensprung hingelegt, als wir 2 Wochen mit Freunden Tür an Tür gewohnt haben auf Koh Chang.
Nun ist sein Wortschatz so umfangreich, dass er genug Selbstvertrauen hat zu reden, ohne über Fehler nachzudenken, die er natürlich immer noch macht. Da er derzeit auch Interesse für Lesen und Schreiben zeigt, wird ihm nun auch schon gleich mit bewusst, wie unterschiedlich Wörter in den beiden Sprachen geschrieben werden. Wir hören ihn immer mehr vor sich hin buchstabieren (in Teilen, z. B. “Aut – o” oder “M-o-nkey”) und wenn er so weiter macht können wir bald einen Artikel über das freie Lesen bzw. Schreiben lernen verfassen. Oder auch erst in ein paar Jahren, das ist ja so spannend am Freilernen.
Im Prinzip verbessern sich Liams Englischkenntnisse im Alltag, aber er hatte auch ein paar Hilfsmittel, die ihm gerade anfänglich sehr dabei geholfen haben. Genauer gesagt handelt es sich um zwei Dinge:
Chris’ Eltern haben Liam Ende Januar aus Deutschland einen TipToi Stift mitgebracht, unter anderem mit einem Englisch Lernbuch. Alltagsbegriffe kommen darin ebenso vor wie englische Kinderlieder. Sein Wortschatz hat sich dadurch stark verbessert und nebenbei haben wir ein weiteres Unterhaltungsspielzeug für lange Autofahrten oder Flüge.
Eine weitere sehr nützliche Lernhilfe waren diverse Lernapps auf dem iPad. Die Nutzung von Mediengeräten ist bei uns recht limitiert, allerdings fällt es uns leichter “ja” zu sagen, wenn wir wissen, dass er etwas Lehrreiches oder in unseren Augen “Sinnvolles” macht. Ob das jetzt das Anschauen von Löwenzahn ist (ja, die alten Folgen mit Peter Lustig gefallen ihm sehr) oder eine Lernapp, ist dabei unerheblich.
Wir haben einige gute Lernapps gefunden in den vergangenen Monaten und Jahren. Was Englisch anbelangt war wohl “Squirrel und Bär” für eine recht lange Zeit der Favorit.
Die App ist aber in unseren Augen zu schwer für Kinder unter 4 Jahren, vor einem Jahr hat Liam beispielsweise gerne Lingu Pingu gespielt.
Trotz dieser technischen Hilfsmittel, wäre sein Wortschatz aber nie so gut ohne den täglichen Umgang mit der Sprache.
Meines Achtens macht es deshalb auch keinen Sinn, seine Kinder in jungen Jahren mit Fremdsprachenkursen zu stressen. Auch wir Erwachsene lernen nicht gerade viel, indem wir einmal die Woche für eine Stunde etwas Neues vorgekaut bekommen. Das Erleben und Anwenden ist essentiell beim Erlernen einer neuen Sprache. Wie sich bei Liam gezeigt hat, macht es für ihn auch einen großen Unterschied, ob er die Sprache aktuell gerade braucht. In Deutschland tut er das nicht und dann hat er auch kein Interesse daran Englisch anzuwenden.
Sein Kind beim Wachsen und Erlernen neuer Dinge zu beobachten, ist wahnsinnig spannend. Man erfährt hautnah, wie anders Kinder denken und empfinden. Noch viel freier von Regeln und Konventionen, sondern aus einem Instinkt heraus. Wir haben einige interessante Beobachtungen gemacht, die wir euch nicht vorenthalten möchten:
Wir haben kürzlich diesen TEDx Vortrag vorgestellt, in dem 5 Tipps zum Sprachenlernen gegeben wurden. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Art und Weise, wie Sprachen in Schulen und auch Universitäten gelehrt werden nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Es gibt ja auch genügend andere Methoden zum Sprachenlernen, die ohne Grammatik- und Vokabelpauken auskommen. Eine der besten Methoden stellt in unseren Augen die von Vera Birkenbihl entwickelte Vorgehensweise dar. Die Erfinderin ist leider 2011 verstorben, ihr Vermächtnis in Form von Büchern und Audiokursen* für viele Sprachen ist aber noch präsent. Eine Besonderheit ihrer Methode ist das Dekodieren eines Textes aus der Fremdsprache ins Deutsche. Dabei wird der Text Wort für Wort übersetzt, ohne Rücksicht darauf, ob das dann noch Sinn macht oder grammatikalisch korrekte deutsche Sätze ergibt. Ein positiver Lerneffekt davon ist, dass dadurch z. B. Unterschiede im Satzbau zwischen den Sprachen sofort auffallen.
Eine andere sehr gute Methode, gerade für Menschen mit einer gewissen Affinität zu Technik, stellen die Rosetta Stone Sprachkurse* dar. Dabei wird einem über Bilder die neue Sprache näher gebracht, es kommt nie zu einer Übersetzung, stattdessen werden Assoziationen im Gehirn zwischen dem Bild eines Elefanten und dem z.B. spanischen Wort dafür gebildet – so wie das auch bei Kindern passiert. Neben den DVDs gibt es inzwischen auch Kurse mit vollem Onlinezugang und per App, ideal für Reisende.
Für Englisch gibt es unzählige Angebote, aus denen man wählen kann. Für andere Sprachen ist es oftmals gar nicht so leicht etwas Passendes zu finden. Wir haben einige Online Sprachkurse für Thai entdeckt. Einer davon stammt von Sebastian, der auch den Blog Phuketastic betreibt. Schaut euch doch mal seinen Thai Kurs für Anfänger* an.
Einen weiteren Thai Kurs gibt es in Form eines Thailändisch für Reisende* Kurses von Kilian, der euch den Start erleichtern soll.
Familien und Backpacker die Thailand bereisen, haben nicht selten die feste Absicht, Elefanten zu begegnen und auf ihnen zu reiten. Das ist für uns einerseits verständlich, sind es doch unglaublich faszinierende Geschöpfe. Wir schlüpfen aber häufig und gerne in die Rolle der Mahner und bitten Leute darum, nicht wahllos zu einer der unzähligen Touristenattraktionen mit Reitgelegenheit zu laufen, sondern lieber nach Projekten Ausschau zu halten, die sich im positiven Sinne diesen majestätischen Tieren annehmen und sie würdevoll behandeln. Wir haben nun endlich einen solchen Ort in Pai gefunden und wollen gerne von diesem berichten!
Majestätisch trifft, was die Bedeutung des Elefanten in Thailand anbelangt, den Nagel auf den Kopf. Thailand hieß bis ins zur Mitte des 20. Jahrhunderts Siam und bis 1917 war die Landesflagge ein weisser Elefant auf rotem Grund.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Thailand noch mehr als 100.000 Elefanten, 50 Jahre später hatte sich diese Zahl halbiert, heute sind es nach Schätzungen ca. 5.000, die Meisten in Gefangenschaft. Aufgrund der massiven Zerstörung der natürlichen Dschungelgebiete schwindet der Lebensraum und die über Jahrhunderte als Helfer genutzten Elefanten haben durch Maschinen ihre wirtschaftliche Bedeutung verloren.
1989 wurden ein Gesetz erlassen, dass die Rodung des Dschungels stark einschränkte, und so verloren die Elefanten eine ihrer letzten großen Aufgaben, was sie und ihre Mahouts in finanzielle Probleme stürzte. Viele Elefanten werden deshalb heutzutage als Touristenattraktion eingesetzt, zum Trekking oder zirkusartigen Shows.
Es ist ja auch zu verführerisch: diese friedlichen Dickhäuter, die trotz ihrer immensen Größe und Kraft so sanft und vorsichtig mit Menschen umgehen. Darauf zu Reiten erscheint vielen als eine tolle Idee – wenn man sich mit dem Weg dorthin auseinandersetzt wird schnell klar: es gibt hier nur einen Beteiligten, der so einen Ausritt als Vergnügen betrachtet, und es ist nicht der Elefant.
Eigentlich sollte es heutzutage gar nicht mehr nötig sein, explizit darauf hinzuweisen, aber wir haben ein paar Quellen zusammengetragen, die die Misshandlungen beim Training der Elefanten beschreiben und teilweise auch auf bildstarken Foto- und Videoaufnahmen dokumentieren, besser nicht mit Kindern anschauen:
Oftmals wird als Gegenargument die jahrhundertelange Tradition des Elefanten als Arbeitstier angeführt und die Abhängigkeit der Mahout Familien. Aber nicht alles, was traditionell ist, ist auch gut in unseren Augen. Kinderarbeit hat auch eine lange Tradition, aber hier sind sich wohl auch die meisten einig, dass es besser wäre Alternativen für die Familien zu finden, als Kinder in Arbeitslager zu schicken.
Wir hoffen doch sehr, dass es genug Menschen gibt, die Elefanten auch dann als (Touristen-)attraktion sehen und dafür bezahlen möchten, wenn sie ihnen in einem natürlichen Lebensraum zuschauen können und von den Mahouts Informationen erhalten. Dazu muss man nicht auf ihnen reiten, es ist nur ein kleines Umdenken erforderlich, und schon gäbe es genug Einkommensmöglichkeiten. Statt 10 Euro für das Reiten zu zahlen lieber 20 Euro spenden wäre eine mögliche Schlussfolgerung.
Kommen wir jetzt zu unserem Erlebnis in Pai. Es gibt hier seit Jahren etliche Elefantencamps, die wir durch die Bank meiden und immer gemieden haben. Die Elefanten stehen dort den ganzen Tag angekettet in Stallungen und werden von vorbeifahrenden Touristen und Einheimischen gefüttert, und ab und zu reiten Menschen auf Ihnen ein wenig durch die Umgebung. Sogar unser 4-jähriger Sohn hat inzwischen Mitleid mit den Tieren, wenn er sie die Straße entlang schleichen sieht – glücklich sieht anders aus.
Umso mehr freuten wir uns, als wir vor Kurzem von Miguel, dem Betreiber eines Wiederaufforstungsprojekts einen Flyer erhalten haben, in dem er zu einer Spendenveranstaltung einlud. Die Kurzform der Geschichte ist, dass auf mehr als 70.000 Quadratmeter Land Miguel und sein Team von der Conserve Natural Forest Organisation eine Baumzucht betreiben und darüber hinaus die Aufzucht gefährdeter Tierarten anstreben, unter anderem vom Aussterben bedrohte Vögel und Schildkröten.
Vor kurzem haben sie zwei Elefanten aus einem der unzähligen Camps in Nordthailand heraus gekauft, die 45-jährige Mutter und ihre Tochter sind beide trächtig und ihnen steht das komplette Gelände zur Verfügung.
So kam es, dass wir an einem heissen Sonntag Nachmittag in einen eher abgelegenen Teil des Tals fuhren, 10km von der Hauptstraße entfernt steht man dann plötzlich vor dem Eingang des Conserve National Forests, die Straße bis dorthin ist gut befahrbar und asphaltiert. Die letzten Meter bis zum Flussbett des Pai Flusses, der hier das Tal verlässt und sich Richtung Mae Hong Son orientiert, muss man dann zu Fuß gehen. Vorbei an vielen kürzlich gepflanzten Bäumen gelangt man schnell zu einer Szenerie, die idyllischer kaum sein könnte. Und dann erblickten wir die eigentliche Attraktion: 2 Elefanten Damen (passend zum Muttertag) stehen im Wasser des knietiefen Flusses und ließen sich von den ca. 30 Anwesenden abwechselnd mit Bananen füttern und Wasser bespritzen. Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme und näherten sich den Tieren, mal vorsichtiger, mal mutiger.
Wir bekamen in den darauffolgenden Stunden immer wieder die Gelegenheit mit den Elefanten in Kontakt zu treten. Während die Erwachsenen den Informationen lauschten und sich unterhielten, genossen die Kinder ein Bad im Fluss. Die vielen Spielmöglichkeiten, die einem die Natur bietet, wurden vollends ausgeschöpft. Als die Tiere sich nach einem langen Spaziergang und einem erneuten Besuch bei uns am Fluss auf die nahegelegene Anhöhe begaben um dort zu fressen, liefen die Kinder mit und spielen dort in einem respektvollem Abstand ihr Spiel weiter. Alle Anwesenden hatten genug Freiraum und doch ist es ein für uns nur noch selten mögliches Zusammenspiel aus Mensch und Natur im Einklang, dass wir Erwachsene hier beobachten durften. Mit einem Glücksgefühl im Herzen ist dieser Tag zu Ende gegangen und wird in uns noch lange nachhallen.
Man sagt Kinder verstehen sich auch ohne eine gemeinsame Sprache. Das stimmt, Kinder sind offen und sehen die Welt noch aus einer anderen Perspektive als wir, kennen keine Hautfarben und keine Nationalitäten. Um einen Menschen richtig kennen zu lernen ist es jedoch gerade für Erwachsene wichtig, eine gemeinsame Sprache zu haben.
Da unsere Familie die meiste Zeit des Jahres im nicht-deutschsprachigen Raum verbringt, sprechen wir sehr viel Englisch. Auch Liam wächst damit auf und obwohl er keinerlei Unterricht hat, und die meiste Zeit des Tages mit uns Deutsch spricht, ist sein Englisch schon sehr gut und wird täglich besser.
Erfahrungsgemäß erlernen Kinder leichter eine neue Sprache als Erwachsene. Aber auch in hohem Alter kann man seinen Horizont noch erweitern. Für alle die etwas Ermutigung und Unterstützung benötigen, ist dieser TEDx Talk sehr zu empfehlen.
In dem Auftrag erklärt Sid Efromovich, der selbst 7 Sprachen spricht, was seiner Meinung nach die 5 besten Tipps zum Sprachen lernen sind. Es ist für jeden von uns möglich, in einer spaßigen und angenehmen Weise neue Sprachkenntnisse zu erwerben. Laut Sid helfen einem dabei die folgenden 5 Ratschläge:
In jungen Jahren wollte ich immer Italienisch lernen, später stand dann Spanisch auf der Wunschliste und jetzt wäre Thai wirklich sehr hilfreich und schön. Leider habe ich nach Englisch irgendwie aufgehört mich zu bemühen. Das soll sich aber nun wieder ändern und mal schauen ob mir diese Tipps helfen werden. Wie sieht es mit Euch aus, welche Sprache wollt ihr unbedingt noch erlernen?
Schaut das Video an und dann legt los damit.
Übrigens geht dieser Artikel in die selbe Richtung und man kann die Tipps von beiden Videos wunderbar miteinander kombinieren.
Headerfoto von ArtsyBee @ Pixabay
Die tropischen Strände Thailands sind berühmt und das völlig zu Recht. Wir möchten euch unsere neueste Entdeckung am Festland und darüber hinaus 4 weitere Lieblingsstrände von uns vorstellen – ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit, dafür gibt es einfach zu viele Bilderbuchstrände in Thailand.
Update 2017:
Wir sind nun auch selbst auf Koh Phayam gelandet und es ist das Paradies auf Erden. Noch nie waren wir an einem Platz der soviel Ruhe und Energie gleichzeitig bietet. Alle Infos zu Phayam findet ihr im ausführlichen Inselguide Koh Phayam!
Auch wenn unser persönlicher Fokus auf dem Norden Thailands liegt, so zieht es uns doch regelmäßig auch in den Süden. Wer kann schon lange dem Ruf des Meeres widerstehen? So kam es, dass wir in den vielen Jahren einige Strände Thailands gesehen haben. Da wir keine Full Moon Party Anhänger sind oder waren, ist für uns der ideale Strand ein einsamer und ruhiger Strand. Mit Kind muss es nun nicht mehr ganz so abgeschieden sein, da wir nun etwas mehr Bedürfnisse bezüglich Essen, Gesellschaft, Unterhaltung und so weiter haben.
Die folgenden 5 Strände eignen sich in unseren Augen alle für Familien mit Kindern, sie haben folgendes gemeinsam:
Die von uns hier vorgestellten entsprechen keinen menschenleeren, abgeschiedenen Robinson Crusoe Fantasien – weil sich diese für unsere Familie mit Kind auch nicht als ideal erwiesen haben.
Ihr wollt mehr Infos zu den Kosten eines Thailand Urlaubs? Dann klickt auf das folgende Bild und lest unsere Kostenauflistung!
Wer keine Zeit und Lust auf eine lange Anreise hat und von Bangkok aus nicht so weit fahren möchte, muss trotzdem keine Abstriche machen. Hua Hin, der älteste Badeort Thailands liegt sehr nah an Bangkok (200 Km) und ist sowohl mit dem Auto/Bus, dem Zug und auch per Flugzeug gut erreichbar. Der Ort selbst ist für unseren Geschmack zu voll, wenn auch durchaus unterhaltsam und als Ausflug unbedingt zu empfehlen. Für einen längeren Aufenthalt empfehlen wir euch die etwas südlich von Hua Hin gelegenen Orte. Hier befinden sich malerische und einsame Buchten die zur Erholung und zum Verweilen einladen. Wer es etwas belebter möchte, dem bleibt nördlich von Hua Hin in Cha-Am als Alternative.
Vor allem hat uns jedoch der Bezirk Pran Buri (30 km südlich) sehr gut gefallen. Ein kilometerlanger Sandstrand lädt zum baden und spazieren ein. Er ist mit Palmen gesäumt und die schönen Muscheln werden gerne von Kindern wie Erwachsenen gesammelt. Es gibt einige Restaurants und Hotels, allerdings ist die Atmosphäre sehr ruhig und entspannt. Unsere ganze Familie hat die Zeit hier sehr genossen und war sehr entspannt. Es ist wohl einer dieser Orte, der die Seele baumeln lässt.
Wer hier landet, der ist gut beraten ein Auto oder einen Roller zu mieten. Englisch und ein wenig Thai Kenntnisse sind sehr empfehlenswert, da noch nicht alles auf den Tourismus ausgelegt ist. Man kommt jedoch auch mit einem Lächeln und Körpersprache weiter. Es gibt viele Angebote mit Häusern oder Bungalows zum mieten, vieles ist auf airbnb zu finden. Das Rundum Sorglos Paket bekommt man als Familie im Dolphin Bay Resort*. Es ist direkt am Strand gelegen und hat einen Pool sowie einen Spielplatz und Kinderanimation. Dank dem hauseigenen Restaurant ist man komplett versorgt.
Ein sehr langer, malerisch geschwungener, ruhiger und feiner Sandstrand. Die Palmen biegen sich idyllisch Richtung Meer, das sich hier türkisblau zeigt. Auch vom Wasser aus hat man einen schönen Blick auf die Insel. Gekrönt wird das ganze mit traumhaften Sonnenuntergängen. Seit vielen Jahren schon ist dies unser absoluter Lieblingsstrand, da er an Postkartenfeeling erinnert, fast schon kitschig wirkt. Abends kann man barfuss am Strand flanieren und essen und einfach das Leben geniessen. Es gibt so gut wie keine Autos auf der Insel und Selbstversorgen ist nicht möglich oder zumindest sehr umständlich. Unterhaltungsprogramm wird hier nur sehr begrenzt angeboten, es steht ganz klar die Erholung im Vordergrund. Für Familien finden sich jedoch auch Hotels mit Pool und wer einen Roller fahren kann der hat die Insel an einem Tag erkundet. Unser Hoteltipp für Familien ist hier das Palm Beach Resort für die spendierfreudigen und das Monkey Island Resort für die sparsamen Besucher.
Wie ihr nach Ko Mak kommt und was ihr über die Insel sonst noch wissen solltet, könnt ihr hier nachlesen.
Der nördliche Teil des Klong Prao Strandes ist trotz vieler Resorts recht ruhig, südlich von der Lagune ist das Bild ähnlich – nur der dahinterliegende Ort ist belebter. Der Strand ist schneeweiss und breit und wird von Palmen gesäumt. Das Meer ist schön zum baden, gerade Familien haben hier sehr viel Spass. Je nach Gezeiten hat man einige Wellen oder das Meer ist spiegelglatt. Am gesamten Strand befinden sich Schaukeln, die an langen Seilen in den Palmen festgemacht sind und ein einmaliges Schaukelerlebnis über Wasser ermöglichen. Abends kann man an vielen Plätzen schön am Strand essen. Besonders gefallen hat uns das Flora I Talay, denn hier kann man eine Shisha rauchen (Stand 2016: alle Shishas sind endgültig verbannt worden, zumindest fürs erste) und der Feuershow zusehen, die hier wirklich sehenswert ist. Unser Sohn wollte immer wieder her und hat die Feuershow dann zuhause nachgespielt!
Als Unterkunft können wir das Flora I Talay* empfehlen, vor allem die kürzlich hinzugekommenen Bungalows. Günstig ist das zwar nicht, aber das ist generell ein Problem auf Koh Chang – deshalb mieten wir immer ein Haus auf der ruhigeren Ostseite.
Mehr Infos zu Koh Chang findet ihr in diesem Artikel.
Einen Geheimtipp der anderen Art stellt die unter dem Namen “Siam Royal View” als High End Wohnanlage entwickelte Bucht an der Nordspitze der Insel dar. Ein Traumstrand in einer fast runden Bucht kombiniert mit Traumvillen, die letzten drei Fotos über diesen Zeilen stammen von dort.
Von Wohnungen bis hin zu kompletten Villen mit 3 oder 4 Schlafzimmern kann man hier alles mieten. Das hat seinen Preis, aber wen das nicht stört, der hat einen traumhaften Urlaub vor sich. Mit dem Little Sunshine Boutique Resort* gibt es auch ein kleines Resort in der Anlage, falls man auf einen Hotelservice nicht verzichten möchte. Ansonsten muss man nur mal bei airbnb stöbern, viele der Häuser werden von den Besitzern tage- oder auch monatsweise vermietet.
Der Baan Tai Beach ist guter Tipp für alle, die eine große Insel wollen und gleichzeitig einen ruhigen Strand. Hier gibt es einfache aber schöne Häuser und Bungalows zu mieten z.B. bei Hanalei Gardens. Der Strand selbst ist als einer der wenigen auf der Insel, der gleichzeitig ruhig ist und trotzdem malerisch schön. Allerdings ist es recht abseits der Touristenattraktionen, was uns jedoch nicht gestört hat. Wer jeden Abend flanieren möchte, sollte sich entweder einen Roller oder Auto ausleihen oder gleich in Mae Nam, Tongsai oder Bophut buchen. Diese Orte sind auch schön, aber nicht mehr als ruhig und idyllisch zu beschreiben. Im Gegensatz zu Lamai oder Chaweng ist es dort aber regelrecht totenstill, alles eine Frage der Relation.
Ganz in der Nähe des Strandes haben wir durch den Tipp einer Freundin eines der besten Seafood Restaurants gefunden, dass uns je in Thailand unterkam. Es heisst “Bang Por Seafood” und ihr findet es unter dem folgenden Link bei Google Maps. Sieht nicht sehr ansprechend aus von der Straße, aber allein die Tatsache, dass es abends meistens voll ist von Thais, ist ein untrügliches Zeichen. Und wenn man am Strand im Sand sitzt ist es eh schön.
Die meisten Touristen gehen lieber dahin, wo die Tischdecken und das Besteck schön sind – Thais ist das Essen wichtiger, die Optik ist relativ egal. Es gibt im “Bang Por” auch viele regionale Spezialitäten, die mit rohen Meeresfrüchten zubereitet werden – das wurde uns aber immer vorab gesagt. Wer sich da ran traut wird es geschmacklich aber auch nicht bereuen!
Geht jetzt nicht gerade als Geheimtipp durch, wir erinnern uns aber gerne an unsere Zeit dort von 9 Jahren. Ein breiter, schön feiner Sandstrand, der sich über mehrere Kilometer erstreckt, tolle Sonnenuntergänge und flach abfallendes Meer inklusive. Allerdings hat man diesen Strand nicht für sich selbst, denn er wimmelt nur so von Hotels und Resorts die sich hier aneinander reihen. Das ist ok, wenn man einen schönen Strand mit Unterhaltung und auch etwas Nachtleben sucht. Der Vorteil ist hier ausserdem, dass die Anreise recht einfach ist, da es noch auf dem Festland ist und nicht auf einer Insel. Man kann beispielsweise nach Phuket fliegen und von dort mit dem Taxi anreisen oder eben direkt per Auto / Bus von Bangkok aus. Wir waren im Nangthong Bay und damals sehr zufrieden.
Was wir aber nicht unerwähnt lassen möchten: wir waren 11 Monate nach der Tsunami Katastrophe dort und hatten den Strand meist für uns alleine, viele Resorts waren noch nicht wiederhergestellt. Wir wissen aber von Freunden die regelmäßig dort sind, dass es ausserhalb der Spitzenzeiten nach wie vor ein recht entspannter Strand ist.
Einen Strand bzw. eine Insel, auf der wir noch nicht waren, aber nur gutes gehört haben in den letzten Wochen ist Koh Phayam an der Westküste Thailands. Freunde von uns, die früher Anhänger von Koh Phangan waren oder dort sogar Geschäfte hatten, sind inzwischen nach Koh Phayam geflüchtet und schwärmen in den höchsten Tönen von der Idylle. Werden wir uns wohl nächstes Jahr mal genauer anschauen und dann diesen Artikel vielleicht erweitern können – hoffentlich! Falls ihr schon vorher hin wollt, findet ihr Unterkünfte z. B. bei Agoda*.
Das waren ein paar unserer Strand Highlights für Familien. Die Liste ist natürlich bei weitem nicht abschliessend, da es noch viele weitere schöne Strände in Thailand gibt. Wer sich jedoch die Zeit sparen möchte selbst zu recherchieren, der kann mit den oben genannten Stränden wenig falsch machen.
Es gibt diesen Spruch, den viele von uns sicher schon gehört haben: es braucht 10.000 Stunden um ein Meister seines Fachs zu werden. Josh Kaufman zerpflückt auf unterhaltsame Art die Entstehung dieser Redensart. Denn wie so oft handelt es sich hier um eine falsche Überlieferung, klassischer Fall von Flüsterpost mit zu vielen Teilnehmern. Wenn dieser “wissenschaftliche Fakt” zitiert wird, bleibt in der Regel einiges davon auf der Strecke, wie es zu dieser Erkenntnis kam und was damit eigentlich gemeint ist.
Interessant ist, dass die entsprechende Studie auf Untersuchungen an Spitzensportlern, Spitzenmusiker, Schachgroßmeister basiert und dem notwendigen Übungsumfang, um in einer solchen Disziplin zur absoluten Weltspitze zu gehören. Es war aber nie darauf bezogen, dass man 10.000 Stunden braucht um einfach nur “gut” in etwas Neuem zu werden, sagen wir mal im Bogenschiessen, wenn man damit anfängt.
Die gute Nachricht gleich vorweg, Kaufman hat es herausgefunden. Es ist bei weitem nicht so lange wie 10.000 Stunden, sondern es sind gerade einmal 20 Stunden. 20 Stunden benötigt man um sich eine neue Fähigkeit anzueignen, um eine neue Sprache passabel zu beherrschen oder um ein fundiertes Wissen über Astronomie zu erlangen.
Ihr versucht schon länger etwas Neues zu lernen und könnt dieser Aussage so nicht zustimmen? Kaufman verrät euch seinen Trick zu den 20 Stunden auch gleich mit dazu. Es kommt entscheidend darauf an wie man an die Sache herangeht. Es reicht nicht 20 Stunden lang Bücher zu einem Thema zu wälzen, sondern definiert ganz klar ein Ziel für sich selbst und teilt dieses in viele kleine Einzelziele auf. Dann hat man den größtmöglichen Lernerfolg zu einer bestimmten Sache.
Ja aber das ist ja nun nicht dasselbe wie ein Meister seines Faches sein meint ihr? Doch genau das ist es. Denn wenn ihr dieses erste Ziel nach 20 Stunden erreicht habt, habt ihr ein tieferes Verständnis und Wissen um euch weiterzubilden falls ihr es denn wollt. Ihr könnt so immer tiefer in eine Materie eintauchen und habt schon sehr bald ein größeres Wissen als viele andere auf diesem Gebiet.
Eventuell reicht euch auch dieses neu erworbene Wissen und ihr wendet euch einer neuen Fähigkeit zu. Dann nennt man euch irgendwann einen Allrounder, einen Menschen der ein sehr breit gefächertes Wissen hat und auch weiss wie er dieses vertiefen oder erweitern kann.
Wer erst einmal weiss wie er sich selbst neue Dinge effizient beibringen kann, der ist durch nichts und niemanden mehr zu stoppen. Es gibt kein “Ich kann das nicht”, “ich schaff das nicht” mehr. Deshalb empfehlen wir euch, hört euch diesen Vortrag an, lasst euch inspirieren, probiert es aus und erfahrt es selbst. Dann gebt es weiter an eure Freunde und Kinder. Für eine positivere und selbstbestimmtere Zukunft.
Headerfoto von jill111 @ Pixabay
John und Marc von 1 THING TO DO haben dazu aufgerufen, über das Thema „Slow Travel“ zu schreiben und da wir uns schon immer als Slow Traveller fühlten, wollten wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Genau genommen ist das etwas gelogen, wir wussten bis vor kurzem nämlich nicht, dass man das was wir schon immer praktizierten als Slow Travel bezeichnet, aber nur weil wir bisher keinen Namen dafür hatten.
Wir möchten gerne von zwei komplett unabhängigen Geschichten erzählen, die beide sehr gut zum Thema passen, wobei sie jedoch sehr unterschiedlich sind.
Als wir 2006 zum ersten Mal auf eine längere Reise aufbrachen hatten wir Listen für alle drei Länder (Thailand, Australien & Neuseeland) und für einzelne Regionen und Städte und so weiter. Schon bei unserem ersten Stopp in Thailand wurde uns schnell klar, dass das nichts wird mit dem Abhaken, sobald es uns irgendwo gefiel, blieben wir erstmal eine Weile hängen. Der Höhepunkt des Hängenbleibens in Thailand war dann Pai, aber dazu später mehr. In Australien ging es uns ähnlich, mehrere Wochen in Sydney, eine in Melbourne. In Neuseeland fiel uns das Vagabundendasein leichter, dank gemietetem Camper und der räumlichen Nähe, die es einem leicht macht, schnell von einem Highlight zum nächsten zu fahren. Aber auch dort hatten wir unser schönstes Erlebnis, als wir nicht mehr schnell weiterfuhren, sondern an einem Ort hängen geblieben sind.
So hat sich das letztlich immer bei uns dargestellt: viele Pläne, aber sobald es uns irgendwo gefallen hat blieben wir einfach, so lange es ging. Für uns war das immer wichtig, um das vorherrschende Lebensgefühl besser zu verstehen oder Gespräche mit Leuten über das übliche “Wo kommst du her, wo gehst du hin” hinaus zu führen. Und wir haben schon früh festgestellt, dass uns das mehr Wert ist als ein weiteres Foto von einer Sehenswürdigkeit.
Wir waren 2007 für zwei Monate in Neuseeland und müssen zugeben, dass wir dort mit unserem Camper nicht unbedingt dem Motto “Slow Travel“ folgten. Wir haben in knapp vier Wochen die Nordinsel abgefahren und in etwa der gleichen Zeit die Südinsel. Dabei haben wir recht viele Punkte auf der Liste abgehakt und sind oft nur ein oder zwei Nächte an einem Ort verweilt. Es war schön und oft auch atemberaubend, aber die Quintessenz war und ist, dass wir unbedingt nochmal hin möchten, um mehr Zeit an den schönsten Orten zu verbringen – und davon gibt es in Neuseeland wirklich viele.
Wie es das Schicksal jedoch wollte, kamen wir gerade auf der Südinsel sehr schnell voran, das Wetter war nämlich immer sonnig und so hatten wir es eigentlich nie nötig, mehrere Nächte an einem Ort zu bleiben, um die jeweilige Attraktion im schönsten Licht zu sehen oder den Berg erklimmen zu können. Zum Schluss hatten wir dann fast eine Woche vor unserer Planung Kaikoura erreicht, und haben uns dort an einem traumhaften Campingplatz niedergelassen. So richtig zu tun gab es nicht viel allerdings wurden im Ort selbst Attraktionen wie “Schwimmen mit Seehunden”, “Schwimmen mit Delfinen” und “Whale watching” angeboten. Für nicht gerade wenig Geld versteht sich. Da wir uns nur für eines Entscheiden konnten und wollten, wählten wir das “Schwimmen mit Seehunden”, da es auch die größte Wahrscheinlichkeit hatte, Erfolg zu haben. Dieses Erlebnis war durchaus toll, allerdings wollten wir es dann auch dabei belassen. Den Rest der Zeit gönnten wir uns eine Zeit der Erholung auf unserem Campingplatz etwas abseits der Stadt, mussten wir doch auch die geballten Eindrücke der vergangenen 7 Wochen erst einmal verarbeiten.
Am vorletzten Tag dieses ungeplant langen Aufenthalts geschah es dann: in der großen Bucht erschien plötzlich eine riesige Delfinschule, die ca. 500m entfernt vom Strand ein wahres Schauspiel aufführte. Überall sprangen Delfine hoch in die Luft und platschten zurück ins Meer. Wir schauten fasziniert eine ganze Weile zu und fassten dann den Mut, raus zu schwimmen.
Der Campingplatzbetreiber borgte uns sofort zwei Bodyboards und eine Taucherbrille und ab ging es in die recht schroffe Brandung. Es dauerte ca. eine halbe Stunde, bis wir auf Höhe der Delfine waren – aber in dieser Zeit hatte sich die Gruppe verzogen und war nun einen halben Kilometer weiter draußen im Meer, längst außerhalb der Bucht. Wir waren traurig und wollten gerade zurück als wir bemerkten, dass die Delfinschule umdrehte und schnurstracks auf uns zukam. Wenige Minuten später waren wir umringt von etlichen (hunderten) Delfinen, wo man hinsah waren diese faszinierenden Akrobaten der Meere. Sie sprangen über uns hinweg, tauchten unter uns herum und kamen oft bis auf Armlänge zu uns heran, um dann doch im letzten Moment abzudrehen.
Es waren vermutlich nur wenige Minuten, dann ließen uns die Delfine zurück und wir machten uns völlig euphorisiert auf den Rückweg zum Strand. Und da gab es dann die nächste Überraschung: eine andere Besucherin des Campingplatzes hatte uns gefilmt. In einer Zeit, in der noch nicht jeder ein iPhone zum Filmen parat hatte, bekamen wir ein Video. Das war vielleicht ein Ding. Da es so weit draußen war kann man nicht so viel erkennen, aber wir haben ein tolles Andenken. Wir sind die zwei Punkte am Anfang links im Bild. Unsere Filmerin kommentiert auch das Video, meine absolute Lieblingsszene ist als sie sagt: “Stell dir vor das wären alles Haie!” Tolle Vorstellung, ja. Aber seht und hört selbst:
So kam es also, dass wir in der entspanntesten und am wenigsten geplanten Phase von acht Wochen Neuseeland unser schönstes Erlebnis hatten. Das haben wir natürlich damals auch schon in unserem Blog beschrieben. Das Hochgefühl danach war noch einmal um einiges größer als bei dem geführten Ausflug mit den Seehunden. Denn dieses Erlebnis haben wir uns selbst erarbeitet, es hat nichts gekostet und es hat keiner ausser uns genau so erlebt, es war unser Moment und das ist ein sehr einzigartiges Gefühl, dass wir auch noch heute 10 Jahre später intensiv spüren.
Wie regelmäßige Leser unseres Blogs ja wissen, leben wir seit Jahren immer wieder und seit letztem Jahr noch etwas permanenter in Pai, einem kleinen Ort im hohen Norden Thailands.
Kennengelernt haben wir Pai bei unserem ersten Thailand Aufenthalt 2006 und es verschlug uns recht zufällig in diese Ecke – quasi ein weiterer Punkt auf einer vagen To Do Liste. Es war auch nicht gerade Liebe auf den ersten Blick, aber als wir dann unsere erste Unterkunft bezogen hatten und uns entspannten, fing unsere Liebe zu diesem Ort an. Wir lernten Menschen kennen, die wir 10 Jahre später zu unseren engsten Freunden zählen und wir blieben immer länger.
Beim ersten Mal waren zwei Nächte geplant, es wurde letztlich 10, und auch das nur, weil wir einen Flug hatten, den wir nicht ändern konnten. 4 Monate später kamen wir zurück und blieben schon für fast 2 Monate. Im darauffolgenden Winter waren es dann schon 4 Monate und so weiter.
Seit der Geburt unseres Sohnes 2011 hat sich die Verweilzeit noch erhöht und wir bezeichnen Pai inzwischen als unser Zuhause, unser Sohn hat schon mehr als ein Jahr seiner 4 Lebensjahre hier verbracht, Tendenz steigend.
Und trotz allem hat das Leben in Pai auch immer noch etwas von einer Reise, denn vieles ist nach all den Jahren noch immer umständlich oder fremd, es gibt immer wieder viel Neues zu lernen und erlernen, sei es im Umgang mit einer anderen Kultur oder der Begegnung mit neuen Tieren und Pflanzen. Langweilig ist es uns hier eigentlich noch nie gewesen.
Wenn es jedoch um To Do Listen geht ist Pai für uns das perfekte Beispiel, wie sehr man sich in einen Ort verlieben kann, ohne die Attraktionen abzuhaken. Wir waren bisher gerade einmal an einem Wasserfall, wir haben 6 Jahre gebraucht, um es zu den Hot Springs zu schaffen und auf Elefanten sind wir noch immer nicht geritten – das werden wir auch sicherlich nie tun, aber das ist ein anderes Thema.
Auch wenn wir derzeit ziemlich “Slow” Reisen, in dem wir erstmal unsere Zelte in Pai aufgeschlagen haben, so wird das sicher nicht unsere letzte Station sein. Wobei selbst nach all den Jahren in Thailand das Leben in einem “fremden” Land so einige Überraschungen parat hält, die uns manchmal so vorkommen, als seien wir zum ersten Mal auf Reisen in einem Land. Was das so sein kann, das haben wir zum Beispiel in diesem Artikel beschrieben.
Es gibt noch einiges für uns zu entdecken, allerdings sind wir uns sicher, dass es immer langsamer und nicht immer schneller passieren wird. Wir haben noch nicht die Welt auf einem Segelschiff oder mit dem Fahrrad umrundet und wir werden das vermutlich auch nie machen. Wir sind jedoch von Anfang an in unserem Tempo gereist. Wo es uns gefallen hat, sind wir geblieben und wenn es uns weiterzog dann ging es ein eher kleines Stück weiter.
Inzwischen mit Kind erleben wir Reisen auch noch einmal neu. Vieles ist anders und muss auch manchmal etwas besser organisiert werden. Was einem aber Kinder definitiv vorleben können ist die Welt von allen Blickwinkeln aus zu betrachten und auch scheinbar “unwichtige Dinge” ganz genau unter die Lupe zu nehmen – was der junge Mann alles für unglaublich tolle Steine findet (zumindest in seinen Augen sind sie das). In diesem Sinne werden wir beim nächsten Land ganz sicher unseren Sohn das Tempo bestimmen lassen. Somit wäre dann auch schon für die nächste Generation “Slow Traveler” gesorgt.
Was sind Affiliate Links und warum bauen wir sie ein?
Wir erwähnen auf unserer Seite Produkte, die wir selbst nutzen oder genutzt haben. Die Produkte, die sich als praktisch, gut und empfehlenswert entpuppt habe, möchten wir gerne weiterempfehlen. Viele Errungenschaften haben uns sogar richtig das Leben erleichtert, andere einfach nur den Komfort verbessert oder Spaß gemacht. In unseren Artikeln erzählen wir davon und beschreiben diese Produkte. Damit ihr diese dann nicht mühsam suchen müsst, gibt es von uns auch gleich einen Link dazu.
Falls Ihr nun auch einen Nutzen für euch findet und diese Produkte oder auch andere die ihr so entdeckt mit unserem Link kauft tut ihr uns einen Gefallen, denn wir erhalten eine kleine Provision.
Neben physischen Produkten kann es sich bei Affiliate Links auch um Links zu Dienstleistungsangeboten wie Webprovidern, Hotel- und Flugbuchungen oder Bankdienstleistungen handeln.
Ihr bezahlt keinen Cent mehr!
Betonen möchten wir an dieser Stelle, dass ihr deshalb keinen Cent mehr bezahlt, nur weil ihr über unseren Link auf eine Verkaufsseite gegangen seid. Ausserdem erwähnen wir nur Produkte, die wirklich von uns getestet wurden. Für das Beschreiben, Erzählen und schon Vorsortieren erhalten wir eben einen kleinen Teil an Provision vom Verkäufer, nicht von euch. Seht es mal so, ihr dürft shoppen und erfüllt dabei auch noch einen guten Zweck.
Der Transparenz wegen haben wir Affiliate Links mit einem * versehen. Dann erkennt ihr direkt auf einen Blick, dass ein Link zu einer anderen Seite (Shop o.ä.) führt.